WELT
Bugwellen am Himmel
Baku, den 21. Mai (AZERTAG). Erstaunliche Bewölkung über dem Pazifik: Zwei V-Formen auf einem aktuellen Satellitenbild wirken, als würden Schiffe durch die Wolken pflügen. Und tatsächlich sind Wellen an dem Phänomen schuld.
Der Himmel wirkt wie aufgepeitschte See, Wolken erscheinen wie gekräuselte Gischt. Ein neues Satellitenbild des Nasa-Satelliten "Aqua" vom Himmel über dem Ostpazifik zeigt eine eindrucksvolle Bewölkung: Zwei V-förmige Wolkenlücken sind zu sehen. Sie wirken auf der Aufnahme des Modis-Spektrometers wie die Bugwellen von Schiffen.
Tatsächlich sind Wellen die Ursachen der ungewöhnlichen Formationen: Zwei Berge, die von Inseln im Pazifik vor Chile in die Wolken ragen, versetzen die Luft in Schwingung. Sie wirken wie Felsen in der Brandung. Wolken werden zunächst nach oben abgelenkt, strömen aber dann mit der Luftwelle abwärts. Dabei gelangen die Wolken in wärmere Gefilde, so dass sie sich auflösen - denn warme Luft kann mehr Feuchtigkeit speichern, Wolkendunst wird von ihr aufgesogen.
Nachdem die Luft über die Berge geströmt ist, gelangt sie in flachere Gefilde - und ist deshalb wolkenfrei. Hinter den Gipfeln formieren sich Wolkenlücken, sie bilden ein V, entsprechend der Form der Berggipfel: Entlang des Bergscheitels bleibt es bewölkt, während sich über den Flanken, wo die Luft abwärts strömt, die Wolken auflösen.
######