WELT


„Jurassic Park“ soll bald Wirklichkeit werden

Baku, den 5. Dezember (AZERTAG). Jäger haben in Sibirien ein vom Permafrost konserviertes Mammut entdeckt – es ist so gut erhalten, dass Forscher nun Chancen sehen, das Tier zu klonen.

Sensationsfund im ewigen Eis Sibiriens: Die Überreste eines etwa 40.000 Jahre alten, gut erhaltenen Mammuts haben Jäger im hohen Norden Russlands an Wissenschaftler übergeben.

Nicht nur Haut und Knochen, sondern sogar Muskeln und einige innere Organe seien durch den Permafrost konserviert worden, teilte die Russische Akademie der Wissenschaften am Freitag nach Angaben der Agentur Interfax mit.

„Es handelt sich um einen Teenager, solche Funde gab es bislang nicht“, sagte Gennadi Bojeskorow von der Akademie der Zeitung „Komsomolskaja Prawda“.

Die Überreste fanden sich in einer Höhle an der Küste des Nordpolarmeers nahe dem Fischerdorf Jukagir in der Teilrepublik Jakutien knapp 5000 Kilometer nordöstlich von Moskau.

Zu Ehren des Fundorts wurde das Mammut Jukka getauft. In Sibirien kam es in den vergangenen Jahren immer wieder wegen des Klimawandels und des schmelzenden Permafrosts zu spektakulären Mammut-Funden.

Einheimische Jäger hätten das Urzeittier bereits im August entdeckt, sagte Bojeskorow. „Sie wussten sofort, dass es ein Mammut ist. Dann brachten sie es in ihr Dorf und lagerten es in einem Schuppen, in dem sie Fleisch und Fisch aufbewahren.“

Die Forscher schätzen Jukkas Alter auf etwa zehn Jahre. Das Jungtier habe 200 bis 250 Kilogramm gewogen und sei ungefähr zwei Meter lang gewesen.

Nach dem Fund steigen nach Einschätzung von Wissenschaftlern die Chancen, die ausgestorbene Tierart zu klonen.

Um das Mammut wieder aufleben zu lassen, wollen Forscher aus Japan und Russland im kommenden Jahr mit einer intensiven Zusammenarbeit beginnen, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtete.

Wie Kyodo unter Berufung auf die Wissenschaftler weiter berichtete, soll der Kern einer Zelle eines Elefanten mit dem aus dem Mammut-Knochenmark ersetzt werden. Damit könnten Embryos mit Mammut-DNA entstehen. Die Embryos sollen dann einer Elefantenkuh zum Austragen eingepflanzt werden.

Für die Zellkern-Transplantation ist unbeschädigtes Erbgut unerlässlich - die Suche nach unbeschädigter Mammut-DNA ist für die Forscher eine große Herausforderung.

Elefanten sind die nächsten noch lebenden Verwandten des vor 10.000 Jahren ausgestorbenen Mammuts und sollen beim Klonen der Tierart helfen.

Durch die Erderwärmung tauen Teile des Dauerfrostbodens im Osten Russland auf, wodurch bereits eine Reihe von Mammut-Skeletten zum Vorschein kam.

 

© Jede Verwendung von Materialien muss durch den Hyperlink kenntlich gemacht werden
Wenn Sie einen Fehler im Text finden, markieren Sie ihn durch drücken der Tasten ctrl+enter und senden Sie ihn uns

KONTAKT MIT DEM AUTOR

Füllen Sie die erforderlichen Stellen mit Zeichen* aus

Bitte geben Sie die Buchstaben wie oben gezeigt ein.
Egal, ob die Buchstaben groß oder klein sind