WELT
Noch sind Menschen viel schlauer als Computer
Baku, den 2. März (AZERTAG). Der IBM-Computer "Watson" hat zwar in der US-Quiz-Show "Jeopardy" gewonnen. Doch an die Intelligenz eines Menschen reichen auch Super-Computer nicht heran.
Watson“ lässt die Drähte glühen. Wenn der Computer ein Problem löst, zeigt sein Avatar, also sein visueller Stellvertreter als vielfarbige Kugel, wild umherlaufende Linien und aufleuchtende Punkte. Zwei Wochen nach dem Erfolg des Systems in der amerikanischen Quiz-Show „Jeopardy“ steht eine kleinere Ausgabe von „Watson“ auf der Cebit Rede und Antwort. Besucher fragen: Kann ein Computer intelligenter sein als der Mensch? Experten antworten mit einem klaren Nein.
Das Besondere an „Watson“ sind nicht die 2880 Prozessoren mit einer Taktrate von 3,55 Gigahertz und auch nicht der Arbeitsspeicher von 15 Terabyte. „Das kann sich jede größere Firma leisten, in der Rangliste der Supercomputer würde er nicht auftauchen“, erklärt Hampp-Bahnmüller, der zwei Jahre lang im „Watson“-Forschungslabor in Yorktown Heights nördlich von New York an der Entwicklung der „Watson“-Software mitgewirkt hat. „Und mehr Hardware macht das Ding zwar schneller, aber nicht besser.“
Nein, die eigentliche Leistung besteht im Austüfteln der Software, um aus unstrukturiertem Text, also Text ohne das präzise angepasste Korsett einer Datenbank, die für eine bestimmte Problemstellung benötigte Antwort herauszuziehen. „Wir haben Shakespeare eingegeben, die Wikipedia und die „New York Times“, die Bibel, einfach alles“, erklärt der IBM-Entwickler, insgesamt 200 Millionen Buchseiten.