Brasilien: 2024 geht Abholzung um ein Drittel zurück

Baku, 16. Mai, AZERTAC
In Brasilien ist das Ausmaß der Abholzung deutlich zurückgegangen. So wurden 2024 insgesamt 1,24 Millionen Hektar Fläche entwaldet – etwa 32 Prozent weniger als im Vorjahr. Das geht aus einem Bericht der Initiative „MapBiomas“ hervor, einem Netzwerk aus Universitäten, Nichtregierungsorganisationen und Technologieunternehmen, das unter anderem Satellitenbilder analysiert.
Laut Mitteilung markiert 2024 das zweite Jahr in Folge, in dem das Ausmaß der Entwaldung in Brasilien insgesamt zurückging.
Im Amazonasgebiet ging die Entwaldung im Vergleich zum Vorjahr um etwa 17 Prozent zurück – rund 378.000 Hektar wurden dort im vergangenen Jahr abgeholzt. Das entspricht in etwa der Fläche der spanischen Insel Mallorca. Der Amazonas-Regenwald gilt als CO₂-Speicher und spielt eine zentrale Rolle im globalen Kampf gegen den Klimawandel.
Den stärksten Rückgang verzeichnete demnach das Pantanal – das größte Feuchtgebiet der Welt – mit fast 60 Prozent, wie AZERTAC unter Berufung auf Spiegel berichtete. In den vergangenen Jahren seien erstmals Pläne entwickelt worden, um die Entwaldung in allen Biomen zu bekämpfen, was zuvor nicht der Fall gewesen sei, zitierte die Nachrichtenagentur „Agência Brasil“ Tasso Azevedo, den Koordinator von „MapBiomas“. Zudem hätten sich die Bundesstaaten verstärkt an Sanktionen wie Geldstrafen der Umweltbehörde Ibama beteiligt.
Der Cerrado, Brasiliens Feuchtsavannen im Südosten, bleibt trotz eines Rückgangs der Entwaldung um 41 Prozent im Vergleich zu 2023 das am stärksten entwaldete Biom im betrachteten Zeitraum. Rund 652.000 Hektar gingen verloren. Biome sind großräumige Lebensräume der Erde, die durch charakteristische Pflanzen- und Tiergemeinschaften geprägt sind.
In fünf Jahren die Fläche Südkoreas abgeholzt - Dennoch liegt die Bilanz fernab vom erklärten Ziel des brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva, bis 2030 eine “Null-Abholzung” zu verzeichnen. Seit Beginn der jährlichen Erfassung durch “MapBiomas” im Jahr 2019 hat das südamerikanische Land eine Vegetationsfläche verloren, die der Größe Südkoreas entspricht: 9,88 Millionen Hektar – zwei Drittel davon im Amazonasgebiet.