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Früherer US-Außenminister Henry Kissinger gestorben
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Baku, 30. November, AZERTAC
Der frühere US-Außenminister Henry Kissinger ist tot. Der Nobelpreisträger, der in Deutschland geboren wurde, starb in seinem Haus in Connecticut im Alter von 100 Jahren. Das gab seine Beratungsfirma bekannt. Er werde bei einer privaten Feier im Familienkreis beigesetzt, hieß es. Eine Gedenkfeier solle zu einem späteren Zeitpunkt in New York stattfinden.
Kissinger war von 1973 bis 1977 Außenminister der USA und von 1969 bis 1975 Nationaler Sicherheitsberater der Präsidenten Richard Nixon und Gerald Ford. Der Republikaner prägte damit maßgeblich die US-Außenpolitik. Seine Bemühungen führten zur diplomatischen Öffnung Chinas, zu Rüstungskontrollverhandlungen zwischen den USA und der Sowjetunion, zur Verbesserung der Beziehungen zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn und zum Pariser Friedensabkommen mit Nordvietnam.
Für dieses Waffenstillstandsabkommen im Vietnamkrieg erhielt Kissinger 1973 gemeinsam mit dem nordvietnamesischen Chefunterhändler Le Duc Tho den Friedensnobelpreis. Es ist aber eine der umstrittensten Entscheidungen in der Geschichte des Preises: Tho lehnte die Ehrung ab, weil der Krieg trotz des Abkommens weiterging. Kissinger selbst wollte den Preis später zurückgeben.
Ford nannte Kissinger einen „Super-Außenminister“, wies aber auch auf dessen Schärfe und Selbstsicherheit hin, die Kritiker eher als Paranoia und Egoismus bezeichneten. „Henry ist überzeugt, niemals einen Fehler gemacht zu haben“, sagte Ford. Während viele seine Brillanz lobten, kritisierten andere Kissinger für seine Unterstützung antikommunistischer Diktaturen, vor allem in Lateinamerika.