WELT
Tyrannosaurus rex beim Jagen ertappt
Baku, den 16. Juli (AZERTAG). Es war ein wilde Jagd. Der junge Tyrannosaurus rex verfolgte sein Beutetier und verbiss sich in dessen Schwanzwirbel. Das Opfer entkam verletzt, doch der Jäger verlor einen Zahn - und outete sich damit als Raubtier.
Jagte der furchterregende T. rex wirklich selbst oder war er ein träger Aasfresser, der sich an der Beute schnellerer Saurier sattfraß? Diese lange diskutierte Frage konnten Wissenschaftler der Universität Kansas (USA) jetzt beantworten, mit Hilfe eines abgebrochenen Zahns in einem anderen Saurierskelett. Ihren Fund beschreiben die Forscher um David Burnham im Fachblatt „Proceedings of the National Academy of Sciences“.
Das entscheidende Indiz fanden sie auf einer Dinosaurierfundstelle der Oberen Kreidezeit in North Dakota: Zwischen den Schwanzwirbeln eines pflanzenfressenden Hadrosauriers, wahrscheinlich eines erwachsenen Edmontosaurus annectens, steckte ein spitzer abgebrochener Zahn. Durch seine feine sägezahnartige Riffelung konnte er eindeutig identifiziert werden. Er stammte aus dem Gebiss eines jungen T. rex.
Wirbel verraten: Das Opfer überlebte - Der wichtigste Hinweis auf den Verlauf der Begegnung der Tiere vor mehr als 65 Millionen Jahren war aber die Tatsache, dass die beiden Wirbel um den Zahn herum fest zusammengewachsen waren. Also hatte der Hadrosaurier den Angriff noch mindestens einige Monate lang überlebt, in denen die Wunde verheilte. Der Tyrannosaurus rex hatte ihn also als lebendes Tier gebissen. Er war definitiv ein Jäger und nicht nur ein Aasfresser.
Die Lage des Zahns zwischen den Wirbeln deutet nach Angaben der Forscher darauf hin, dass der junge T. rex seine Beute verfolgte und ebenso zu Fall zu bringen versuchte, indem er sie mit großen Wunden schwächte und schließlich tötete. Die Taktik verfolgen auch heute lebende Raubtierarten. Auch wenn der Dinosaurier sicherlich Aas nicht verschmäht habe, so zeige der Fund doch eindeutig, dass T. rex ein aktiver Jäger gewesen sei, schreiben die Forscher.