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Uno-Bericht: Weltwetterorganisation registriert “turbogetriebene” Beschleunigung des Klimawandels

Baku, 5. Dezember, AZERTAC
Im wärmsten Jahrzehnt der Messgeschichte von 2011 bis 2020 hat der Klimawandel laut einem Uno-Bericht rasant an Fahrt aufgenommen. Immer mehr Treibhausgase in der Atmosphäre sorgten für “eine turbogetriebene, dramatische Beschleunigung der Eisschmelze und des Meeresspiegel-Anstiegs”, wie die Weltwetterorganisation (WMO) auf der Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen in Dubai mitteilte.
Die globale Durchschnittstemperatur lag demnach im vergangenen Jahrzehnt 1,1 Grad über den Werten des späten 19. Jahrhunderts. Diese Phase der beginnenenden Industrialisierung gilt als Referenzzeitalter für das globale Ziel, die Durchschnittstemperatur nicht mehr als 1,5 Grad steigen zu lassen.
Zwischen 2011 und 2020 verlor Grönland jährlich etwa 251 Gigatonnen an Eis. In der Antarktis schmolzen jedes Jahr durchschnittlich 143 Gigatonnen an Kontinentaleis weg - der Verlust in der Südpolregion lag somit 75 Prozent über der Schmelzrate zwischen 2001 und 2010.
Dadurch beschleunigte sich der Anstieg des Meeresspiegels im vergangenen Jahrzehnt auf 4,5 Millimeter pro Jahr. Zwischen 2001 und 2010 waren es jährlich nur 2,9 Millimeter. “Die obere 2000-Meter-Tiefe des Ozeans erwärmte sich im Zeitraum 2011-2020 weiter und erreichte 2020 ein Rekordhoch”, heißt es auf dem offiziellen X-Account zu einer entsprechenden Grafik.
“Wir verlieren gerade den Wettlauf zur Rettung unserer schmelzenden Gletscher und Eisschilde”, warnte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. Deshalb müsse die Reduktion von CO₂ und anderen Treibhausgasen oberste Priorität haben, forderte er.
Taalas wies auch darauf hin, dass mit dem Klimawandel Extremwetterereignisse zunehmen. ”Unser Wetter wird immer extremer, was sich eindeutig und nachweislich auf die sozioökonomische Entwicklung auswirkt”, sagte er. “Dürren, Hitzewellen, Überschwemmungen, tropische Wirbelstürme und Waldbrände schädigen die Infrastruktur, zerstören landwirtschaftliche Erträge, schränken die Wasserversorgung ein und führen zu Massenvertreibungen”.
Die Uno-Meteorologen beobachteten aber auch positive Trends: Wegen verbesserter Frühwarnsysteme ist die Zahl der Toten bei Katastrophen zurückgegangen. Außerdem sei das Ozonloch über der Antarktis dank der Beschränkung von schädlichen Chemikalien geschrumpft.