WELT
Zahl der Toten bei Feuer in Kalifornien auf 59 gestiegen
Baku, 15. November, AZERTAC
In den Waldbrandgebieten im US-Bundesstaat Kalifornien sind acht weitere Todesopfer entdeckt worden. Die Leichen wurden im Bezirk Butte County gefunden, wie der dortige Sheriff mitteilte. Damit steigt die Zahl der Toten dort auf 59. Circa 130 Menschen werden noch vermisst.
Ein neuer Waldbrand breitet sich gerade östlich von Los Angeles aus - Auch am Donnerstag zeichnet sich noch immer keine Entwarnung in den kalifornischen Brandgebieten ab. Ganz im Gegenteil: Ein neues Feuer breitet sich gerade östlich von Los Angeles aus. Insgesamt haben die Behörden jetzt 58 Tote geborgen. Dies sind mehr Tote als je zuvor bei einem Feuer in dem Bundesstaat. 200 Menschen werden noch vermisst.
Von dem kleinen Ort Paradise blieben nur qualmende Ruinen übrig. Katastrophenschützer Brock Long sagte, es handele sich um eine komplexes Desaster, insbesondere wegen der völligen Zerstörung des Ortes. Die Helfer müssten sich dort zunächst vorsichtig durch die Trümmer arbeiten, um nach Toten zu suchen. Auch der Wiederaufbau und die vorübergehende Versorgung der Menschen dort seien eine enorme Herausforderung.
Tausende Bewohner mussten aus ihren Häusern fliehen - In Südkalifornien fraßen sich die Flammen durch die pittoreske hügelige Gegend rund um den Promi-Wohnort Malibu. Tausende Bewohner der Gegend mussten sich in Sicherheit bringen und ihre Häuser verlassen.
Kaliforniens Gouverneur: "Es sieht aus wie ein Kriegsgebiet"- Seit einer Woche sind mehrere tausend Feuerwehrleute im Einsatz, um die Flammen im Norden und im Süden Kaliforniens zu bekämpfen. Suchteams und Spürhunde arbeiten sich in den Brandgebieten durch die Trümmer, um nach Leichen zu suchen. Mehrere Todesopfer seien noch nicht identifiziert, sagte Sheriff Honea am Mittwochabend. DNA-Tests sollten dabei helfen.
Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown äußerte sich schockiert über das Ausmaß der Zerstörung. "Es sieht aus wie ein Kriegsgebiet", sagte er. US-Innenminister Ryan Zinke, der die betroffenen Gebiete am Mittwoch besuchte, sprach von einer verheerenden Tragödie und betonte: "Das ist das schlimmste Feuer, das ich je gesehen habe."
Viele Menschen bei den Waldbränden alles verloren - Vorübergehend müssten Schulen und eine medizinische Versorgung für die Bewohner des Ortes organisiert werden. Und jene, deren Geschäfte abgebrannt seien, bräuchten neue Jobs. "Das wird ein sehr langer und sehr frustrierender Prozess für die Menschen in Paradise." Der Wiederaufbau werde Jahre dauern.
Derzeit sind viele Menschen in Notunterkünften untergebracht. Die Behörden sind besorgt, dass sich dort Krankheiten schnell ausbreiten könnten. Die Gesundheitsbehörde im Butte County rief die Bevölkerung auch auf, sich und besonders Kinder vor der rauchverschmutzten Luft zu schützen und drinnen zu bleiben.