WISSENSCHAFT UND BILDUNG
Studienbetrieb an türkisch-deutscher Uni begonnen
Baku, den 2. August (AZERTAG). Nach sieben Jahren Vorbereitung sollen die Vorlesungen an der neuen Hochschule in Istanbul zum Wintersemester 2013/14 beginnen. Die Uni soll die Verbindungen zwischen Deutschland und der Türkei enger machen.
Die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth ist ganz gerührt, wenn sie von dem schönen Platz redet, den die türkisch-deutsche Universität in Istanbul (TDU) gefunden hat. In malerischem Umfeld stehen die ersten vier Gebäude im Stadtteil Beykoz, auf der asiatischen Seite der Stadt. „Es ist so schön grün dort, das muss man sehen“, schwärmt die CDU-Politikerin. Sie steht als Präsidentin einem Konsortium von 29 deutschen Hochschulen und dem Deutschen Akademischen Auslandsdienst (DAAD) vor, das den Aufbau dieser Hochschule vorangetrieben hat. Jetzt, nach sieben Jahren Aufbauarbeit, wird im September der Studienbetrieb aufgenommen - mit 135 Studenten. „Wie freuen uns riesig, dass die Nachfrage so groß ist, davon konnten wir nicht unbedingt ausgehen“, sagt Süßmuth erleichtert. In drei Jahren, wenn alle Gebäude fertig sind, soll die TDU für 5000 Studenten offen stehen.
Das Hochschulprojekt wird auch von Bundesbildungsministerin Johanna Wanka in höchsten Tönen gelobt. „Es könnte ein Leuchtturm werden für die wissenschaftlichen, aber auch sonstigen kulturellen Beziehungen unserer Länder und wir sind davon überzeugt, dass diese besondere Universität auch ein Signal für die Zivilgesellschaft ist“, sagt Wanka und hofft auf eine „Uni, in der die Studenten politisch aktiv sind“. Der Rektor der TDU, Halil Akkanat, beeilt sich so auch klar zu stellen, dass es sich bei seiner Bildungseinrichtung um eine ganz normale staatliche Universität handelt, die „objektiv“ bleiben müsse.“
Die Investitionen sollen Deutsche und Türken enger miteinander verbinden und die Internationalisierung des Bildungswesens vorantreiben. Bereits jetzt gibt es nach Angaben des DAAD 800 Kooperationsprojekte mit dem Land am Bosporus. Der logische nächste Schritt - vielleicht könnte das einmal eine deutsch-türkische Universität in Deutschland sein.