WISSENSCHAFT UND BILDUNG
Superspäher startet Fahndung nach Leben im All
Baku, den 13. März (AZERTAG). Es ist eines der größten Astronomie-Projekte. Das Super-Teleskop „Alma“ mit seinen 66 Teleskopen geht in den chilenischen Anden in dieser Woche in Betrieb. „Das ist vergleichbar mit dem Übergang vom nackten Auge zum ersten Fernrohr“, sagt der europäische „Alma“-Projektleiter Wolfgang Wild von der Europäischen Südsternwarte (Eso) in Garching bei München.
Das Teleskop „Alma“ ist ein großes, internationales Gemeinschaftsprojekt von Wissenschaftlern aus Europa, Nordamerika und Asien. Es ist mit mehr als einer Milliarde Euro das teuerste der bodengebundenen Astronomie.
„Almas“ („Atacama Large Millimeter/submillimeter Array“) 66 Teleskope bedecken in etwa die Fläche eines Fußballfeldes; ihre Schirme haben Durchmesser von ungefähr 13 Metern. Schon als 2011 nur 16 der Teleskope in Betrieb gingen, seien die Ergebnisse besser gewesen als alles bisher dagewesene, sagt Wild. Zuletzt wurde mit diesen Geräten die Geburt eines Gasplaneten entdeckt.
Für die Beobachtung kleiner Einzelobjekte werden künftig alle Antennen im Abstand von bis zu 15 Kilometern aufgestellt. Dank dieses Verfahrens erreicht Alma die Auflösung einer einzelnen Riesenschüssel von 15 Kilometern Durchmesser. Das erlaubt eine unerhörte Auflösung von 0,005 Bogensekunden - das menschliche Auge schafft rund 60 Bogensekunden. Hätte ein Mensch ein so scharfes Auge wie Alma, könnte er auf eine Entfernung von 100 Metern einen fünf Tausendstel Millimeter breiten Türspalt erkennen.