Adidas streicht bis zu 500 Stellen

Baku, 6. März, AZERTAC
Weniger Personal, einfachere Prozesse: Adidas will in der Konzernzentrale im fränkischen Herzogenaurach Hunderte Arbeitsplätze abbauen. „Wir müssen bis zu 500 Stellen herausnehmen, weil diese Stellen – nicht die Leute – Komplexität erzeugen“, sagte Vorstandschef Bjørn Gulden auf der Bilanzpressekonferenz.
Er bestätigte damit erstmals die Abbaupläne, die bereits im Januar durchgesickert waren. „Wir müssen Komplexität reduzieren, aber Vereinfachung ist das Schwierigste überhaupt. Wir mussten viele unserer eigenen Regeln brechen.“ Adidas müsse Entscheidungen dezentraler treffen. Man könne nicht von Herzogenaurach aus bestimmen, was sich in Ländern wie den USA oder China gut verkaufe, sagte Gulden.
Keine weiteren Gewinne aus Skandal-Partnerschaft - Trotz eines schwierigen konjunkturellen Umfeldes erwartet man bei Adidas ein weiteres Wachstum im laufenden Jahr. Dies dürfte sich jedoch im Vergleich zu 2024 etwas abschwächen. „Natürlich gibt es im Moment viele makroökonomische Unsicherheiten. Aber mit Produkten, die unserer Meinung nach im Trend liegen, und der Einstellung, agil und lokaler zu sein, sehe ich keinen Grund, warum wir nicht erfolgreich sein sollten“, sagte Gulden.
So soll der Umsatz 2025 währungsbereinigt im hohen einstelligen Prozentbereich steigen, wie das Unternehmen mitteilte. Die Marke Adidas soll dabei mindestens um zehn Prozent wachsen. In der Prognose sind keine Umsätze mit Yeezy-Produkten mehr enthalten, wie AZERTAC unter Berufung auf Spiegel berichtete.
Die restlichen Bestände aus der gekündigten Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Rapper Kanye West waren im vergangenen Jahr abverkauft worden. 2024 hatte Adidas nochmals rund 650 Millionen Euro mit den Produkten erlöst, insgesamt legte der Umsatz währungsbereinigt um 12 Prozent auf 23,7 Milliarden Euro zu.
Dabei schaut Adidas insbesondere auf die wichtigen Märkte in Nordamerika und China, in denen die Marke Adidas 2025 im zweistelligen Prozentbereich wachsen soll. Für Europa erwartet das Management ein hohes einstelliges prozentuales Wachstum.
Die Profitabilität soll sich weiter verbessern. So geht Adidas von einer Steigerung des Betriebsergebnisses auf 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro aus, nach 1,3 Milliarden Euro im Vorjahr. In einem Jahr ohne größere sportliche Großereignisse sollen die Investitionen für Marketing und Vertrieb weiter erhöht werden. „Ich denke, dass wir für 2025 sehr gut aufgestellt sind“, so Gulden.