WISSENSCHAFT UND BILDUNG
„Curiosity“ fotografiert Flusskiesel auf dem Mars
Washington, den 28. September (AZERTAG). Das Weltraumauto „Curiosity“ hat neue Hinweise dafür geliefert, dass es auf dem Mars einmal Wasser gegeben hat. Der Rover rollte durch ein ausgetrocknetes Flussbett und fotografierte dabei Kiesel, die nach Meinung der Wissenschaftler einst auf dem Grund eines flachen Wasserlaufs lagen.
Auf seiner Rundfahrt durch die karge Marslandschaft hat das Weltraumauto „Curiosity“ neue Bilder geschossen, die die Fachwelt in Aufregung versetzen. In einem ausgetrockneten Flussbett fotografierte das Forschungsfahrzeug zum ersten Mal von Wasser geformte Kiesel.
Die runden und eckigen Kiesel - manche so groß wie ein Sandkorn, andere so groß wie ein Golfball - seien zu großen mehrlagigen Steinen zusammengebacken, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit. Zwar hätten schon frühere Marsmissionen Anzeichen für Wasser auf dem Roten Planeten entdeckt, diese Fotos seien aber die ersten ihrer Art. Wissenschaftler untersuchten die Aufnahmen der zwei einzeln stehenden Steine im Gale-Krater. „Curiosity“ machte die Bilder während der ersten 40 Tage nach der Landung.
„Die Größe der Kiesel lässt uns vermuten, dass das Wasser des Flusses ungefähr einen Meter pro Sekunde zurückgelegt hat und etwa knöchel- bis hüfttief war“, sagte William Dietrich, Forscher an der University of California, der sich gemeinsam mit anderen um die Auswertung der wissenschaftlichen Experimente des Rovers kümmert. „Wir sehen hier zum ersten Mal von Wasser transportierte Kiesel auf dem Mars. Bisher haben wir nur über die Größe des Flussbetts spekuliert, jetzt können wir Beobachtungen machen.“
Die „Curiosity“, zu deutsch Neugier, ist der bisher teuerste und technisch fortschrittlichste Mars-Rover. Das Roboterauto war vor rund zwei Monaten auf dem Mars gelandet und soll dort nach Spuren von Leben suchen. Die jetzt fotografierten Flussbettkiesel seien „die Versicherung, dass wir schon unsere erste Umgebung gefunden haben, die potentiell einst bewohnbar war“, sagte Nasa-Manager John Grotzinger.