Mannheim: Mann fährt in Menschenmenge - zwei Tote und mehrere Verletzte


Berlin, 3. März, AZERTAC
In Mannheim ist ein Mensch mit einem Fahrzeug in eine Menschenmenge gefahren und hat mindestens zwei Personen getötet. Nach Angaben der baden-württembergischen Landesregierung gibt es zudem mehrere Verletzte. Angaben in Medien über die Gesamtzahl der Verletzten schwanken zwischen 15 und 25.
Der mutmaßliche Fahrer wurde festgenommen und wird in einem Krankenhaus behandelt. Es handelt sich nach Angaben von Landesinnenminister Strobl um einen 40-jährigen Deutschen aus Rheinland-Pfalz. Unklar ist weiterhin, ob es sich um einen Unfall, einen Amoklauf oder ein Attentat handelt. Nach Informationen des "Spiegel" gibt es aber Anzeichen für eine psychische Erkrankung des Festgenommenen.
Der Mann war nach bisherigen Erkenntnissen mit einem Kleinwagen mehrere hundert Meter durch eine belebte Fußgängerzone gerast. Die Mannheimer Innenstadt wurde gesperrt. Die Polizei geht inzwischen für den Fall eines Attentats nicht von Mittätern aus. Hinweise auf einen zweiten Täter hätten sich nicht bestätigt. "Es besteht aktuell keine Gefahr für die Bevölkerung", erklärte die Polizei. Diese hatte seit dem Mittag davor gewarnt, sich im Innenstadtbereich von Mannheim aufzuhalten. Die Polizei richtete ein Hinweistelefon und eine Zeugensammelstelle ein.
Bundesinnenministerin Faeser brach einen Besuch beim Kölner Rosenmontagszug ab. Sie werde laufend unterrichtet, erklärte das Ministerium. Der baden-württembergische Ministerpräsident Kretschmann reiste nach Mannheim, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Im benachbarten Heidelberg wurde der für morgen geplante Faschingsumzug abgesagt.
In den vergangenen Monaten hatte es in Deutschland Anschläge mit Fahrzeugen gegeben: Im Dezember wurden in Magdeburg sechs Menschen getötet, als ein Mann aus Saudi-Arabien über den Weihnachtsmarkt raste. Mitte Februar fuhr in München ein Afghane mit seinem Fahrzeug in eine Gruppe von Demonstranten; eine junge Frau und ein Kind kamen ums Leben. In Mannheim hatte es im Mai des vergangenen Jahres zudem einen Messerangriff eines Afghanen gegeben, bei dem ein Polizist getötet und fünf Personen schwer verletzt wurden.