WELT
Tote und Zerstörungen in Lateinamerika nach dem Tropensturm “Julia“
Baku, 11. Oktober, AZERTAC
In Folge des Tropensturms “Julia“ haben Dutzende Menschen in Mittel- und Südamerika ihr Leben verloren. Offiziellen Angaben zufolge starben in mehreren Ländern des Kontinents insgesamt mindestens 59 Menschen nach Unwettern und Überschwemmungen.
Besonders stark betroffen ist Venezuela. Dort starben nach einem Erdrutsch mindestens 34 Menschen. Dutzende weitere werden vermisst.
Wie AZERTAC unter Berufung auf ausländische Massenmedien berichtete, habe einen Erdrutsch dieses Ausmaßes Venezuela seit vielen Jahren nicht erlebt. Das südamerikanische Land steckt ohnehin in einer tiefen politischen, wirtschaftlichen und humanitären Krise.
In Las Tejerías im Bundesstaat Aragua wurden mehrere Hundert Wohnhäuser und Geschäfte zerstört oder beschädigt. Auf Bildern war zu sehen, dass Schlamm große Teile des Ortes bedeckte. Las Tejerías hat gut 50.000 Einwohner und liegt rund 50 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Caracas an einer wichtigen Industrieachse Venezuelas.
Auch andere Länder sind betroffen: Nach Behördenangaben vom Montag kamen 13 Menschen in Guatemala und neun Menschen in El Salvador ums Leben. Fünf der neun Toten in El Salvador waren Soldaten, die durch den Einsturz einer Mauer bei einem Erdrutsch starben. Drei Menschen wurden Medienberichten zufolge in Honduras getötet.
Der Sturm habe sich aufgelöst, aber es werde weiter regnen, sagte Guatemalas Präsident Alejandro Giammatei. Er erklärte für 30 Tage den Notstand, um schnelle Hilfsmaßnahmen einleiten zu können. Das US-Hurrikanzentrum hatte mitgeteilt, es bestehe weiterhin die Gefahr von lebensbedrohlichen Sturmfluten und Schlammlawinen.
Der Sturm hatte sich am Freitag über dem Karibischen Meer vor Kolumbien gebildet und war in der Nacht zum Sonntag als Hurrikan der niedrigsten Kategorie 1 von 5 an Nicaraguas Karibikküste auf Land getroffen. Im Landesinneren verlor er an Kraft.