WELT
Überschwemmungen auf den Philippinen: Tote, Vermisste und viele Vertriebene
Baku, 26. Dezember, AZERTAC
Auf den Philippinen endet die Regenzeit eigentlich im November, doch in den vergangenen Tagen ist es zu heftigen Regenfällen und Überschwemmungen gekommen. Dabei sind mindestens elf Menschen gestorben, viele wurden noch vermisst, wie die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Behördenangaben meldet. Die Nachrichtenagentur dpa berichtet von mindestens acht Toten.
In einigen Gebieten sei das Wasser am ersten Weihnachtstag, dem wichtigsten Feiertag des überwiegend katholischen Landes, “höher als Brusthöhe“ angestiegen, sagte ein Mitarbeiter des Zivilschutzes am Montag. Fast 46.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.
Kurz vor Beginn der Weihnachtsferien, in denen Millionen Menschen traditionell ihre Familien besuchen, traf der Regen zentrale und südliche Regionen des Inselstaates mit voller Wucht. Flüsse traten über die Ufer, Dörfer, Städte und Autobahnen wurden überschwemmt, wie Henry Oaminal, Gouverneur der Provinz Misamis Occidental, im staatlichen Rundfunk sagte. Das Zentrum der Provinzhauptstadt Oroquieta sei überflutet, die Stromversorgung unterbrochen worden. Es habe auch kein Telefonsignal gegeben, so Oaminal: “Wir hatten schon früher Überschwemmungen, aber diese sind die schlimmsten Regenfälle und Wassermengen, die wir je hatten.“
Wissenschaftler sehen Folgen des Klimawandels - Allein in der Stadt Gingoog im Süden mussten nach Behördenangaben 33.000 Einwohner evakuiert werden. Vor der Küste der Insel Leyte im Zentrum des Landes sei ein Fischerboot durch starke Winde und hohe Wellen untergegangen, teilte die Küstenwache mit. Dabei kamen zwei Mitglieder der Besatzung ums Leben, sechs weitere konnten gerettet werden. Mehrere Menschen in verschiedenen Landesteilen ertranken den Behörden zufolge, darunter ein kleines Mädchen.
Die Küstenwache gab an, sie habe Mitglieder von mehr als zwei Dutzend Familien in den südlichen Städten Ozamiz und Clarin retten können. Von der Küstenwache veröffentlichte Aufnahmen zeigten Einsatzkräfte mit Kleinkindern auf dem Arm, die sie aus Häusern mit hüfthoch stehendem Wasser befreit hatten.
Die Philippinen gehören zu den Ländern, die am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind. Wissenschaftler beobachten, dass Stürme und Starkregen-Ereignisse in dem asiatischen Land infolge des Klimawandels an Intensität und Häufigkeit zunehmen.