WELT
Vietnam: Fast 200 Tote nach Super-Taifun Yagi
Baku, 12. September, AZERTAC
In Vietnam wird das Ausmaß der Zerstörung durch den heftigen Taifun Yagi immer deutlicher. Die Zahl der Toten sei mittlerweile auf 197 gestiegen, teilte der Katastrophenschutz mit. Fast 130 Menschen werden nach Erdrutschen und Sturzfluten noch vermisst. Der nach Behördenangaben heftigste Tropensturm seit Jahrzehnten hatte am Wochenende 15 Stunden lang vor allem im Norden des Landes gewütet.
Auch die Hauptstadt Hanoi war schwer betroffen. Die Onlinezeitung VnExpress.net sprach von den heftigsten Überschwemmungen in der Millionenmetropole seit 20 Jahren.
Lebensmittelpreise mehr als verdoppelt - Die Naturkatastrophe hat auch erhebliche Auswirkungen auf das Alltagsleben: Die Preise – speziell für Gemüse – hätten sich in den vergangenen Tagen mehr als verdoppelt, berichteten Medien. "Die Überschwemmungen erschweren den Transport, und die Vorräte sind begrenzt", sagte ein Marktverkäufer in Hanoi.
Laut Katastrophenschutz hat der Tropensturm mehr als 130.000 Häuser beschädigt, viele davon stehen unter Wasser. Auch wurden die Dächer zahlreicher Geschäfte und Schulen durch den Taifun weggerissen. Den Angaben zufolge starben etwa 1,5 Millionen Nutztiere, darunter vor allem Geflügel und Vieh. Fast 2.000 Quadratkilometer Reisfelder wurden erheblich beschädigt. Für einige Regionen wurde weiter starker Regen vorausgesagt.
Auch in Thailand bereiteten Starkregen und steigende Wasserpegel zunehmend Sorge. In 48 Provinzen, darunter die Hauptstadt Bangkok, gab es für das Wochenende und die kommende Woche Warnungen vor weiteren starken Regenfällen und Sturzfluten. Besonders schlimm betroffen sind bereits die nördlichen Provinzen Chiang Mai und Chiang Rai an der Grenze zu Myanmar, die bei Touristen aus aller Welt besonders beliebt sind. Die Zahl der Toten sei auf sechs gestiegen, berichtete die Zeitung Bangkok Post online unter Berufung auf die Behörden.
Tham-Luang-Höhle in Thailand steht unter Wasser - Auch die berühmte Tham-Luang-Höhle in Nordthailand, die 2018 durch ein dramatisches Ereignis berühmt geworden war, steht Berichten zufolge wieder völlig unter Wasser. Zwölf junge Fußballer und ihr Coach mussten sich damals nach der plötzlichen Überflutung der Höhle in dessen verzweigten Gängen in Sicherheit bringen – vier Kilometer vom Eingang entfernt.
Gut zwei Wochen lang bangte die halbe Welt mit, dann wurden alle Eingeschlossenen bei einer spektakulären Rettungsaktion von Spezialtauchern lebend geborgen. Der Eingang zu der Höhle ist heute in der Trockenzeit teilweise wieder zugänglich für Besucher – in der Regenzeit wird sie regelmäßig gesperrt.