WISSENSCHAFT UND BILDUNG
Forscher entdecken altertümliche menschliche Überreste in Laos
Baku, 4. April, AZERTAC
Große Steingefäße dienten Menschen in Südostasien einst als Leichenlagerplatz. Nun haben Forscher die Bestattungspraktiken auf der Ebene der Tonkrüge genauer untersucht. Sie fanden mehrere Grabarten.
In der geheimnisvollen Ebene der Tonkrüge in Laos haben Archäologen altertümliche menschliche Überreste und Hinweise auf verschiedene Beisetzungspraktiken gefunden. Die Forscher gehen davon aus, dass die Knochen etwa 2500 Jahre alt sind. Die Arbeiten seien die "ersten bedeutenden Bemühungen, die Bestimmung der Krüge und ihre Schöpfer zu verstehen", erklärt der Wissenschaftler Dougald O'Reilly von der Australischen Nationaluniversität in einer Mitteilung.
Die sogenannte Ebene der Tonkrüge (die Gefäße, nach denen das Gebiet benannt ist, bestehen weder aus Ton, noch befinden sie sich in einer Ebene) liegt in der Provinz Xieng Khouang. Dort wurden vor gut acht Jahrzehnten mehrere Hundert große Steinkrüge mit einem Durchmesser von bis zu drei Metern und einem Gewicht von maximal sechs Tonnen entdeckt. Schätzungen zufolge sind sie zwischen 1500 und 2000 Jahre alt.
Bislang gehen Experten davon aus, dass es sich bei den Gefäßen um Begräbnisurnen handelt. "Eine Theorie ist, dass die Toten zunächst in die Steingefäße gelegt wurden", sagt O'Reilly. "Nachdem nur noch die Knochen übrig waren, wurden sie rund um die Steingefäße endgültig bestattet."
Die aktuellen Funde zeigen drei Arten von Begräbnissen:
Bei einer Begräbnisart seien die Knochen in Gruben bestattet und mit einem Kalksteinblock abgedeckt worden, sagt O'Reilly.
In anderen Fällen seien sie in Keramikgefäßen abseits der Tonkrüge gefunden worden.
Die Forscher entdeckten zudem erstmals in der Region auch Reste eines direkt unter der Erde bestatteten Körpers.
Gleichzeitig gebe es keinerlei Anzeichen für die Praxis der Feuerbestattung, so der Forscher weiter.
Wer in der Ebene der Tonkrüge begraben wurde, bleibt derweil ein Rätsel. Es seien keine Gegenstände mit den Toten vergraben worden, die Hinweise auf deren Zugehörigkeit zu einer bestimmten Volksgruppe geben würden, erklärt O'Reilly. Er hofft, dass Genanalysen der neu entdeckten Knochen Aufschluss über die Herkunft der Menschen geben werden, die einst hier lebten.