WISSENSCHAFT UND BILDUNG
Grab des Philosophen Aristoteles
Baku, 27. Mai, AZERTAC
Am Rande eines Kongresses hat ein Archäologe eine große Behauptung aufgestellt. Er habe das Grab des Philosophen Aristoteles entdeckt.
Beginnt jetzt eine Debatte wie in den Neunzigerjahren, als Forscher das Grab Alexander des Großen gefunden haben wollten? Die vermeintliche Sensation konnte nie bestätigt werden, aber aufgeregte Meldungen über Entdeckungen des Grabes des antiken makedonischen Königs kommen seither immer wieder.
Nun will ein griechischer Archäologe das Grab des Lehrers von Alexander dem Großen gefunden haben - von Aristoteles, einem der einflussreichsten Philosophen. Er lebte von 384 vor Christus bis 322 vor Christus und soll auf der griechischen Insel Euböa gestorben sein.
Sein Grab aber befinde sich weiter nördlich, in Stageira an der Ostküste der Halbinsel Chalkidiki, dem Geburtsort von Aristoteles, teilte der Archäologe Kostas Sismanides anlässlich eines Kongresses in der Hafenstadt Thessaloniki am Donnerstag mit.
Schlagzeilen sind sicher - "Starke Indizien sprechen dafür, dass wir das Grab gefunden haben", zitierte das Staatsfernsehen (ERT) den Archäologen. Weitere Erläuterungen liegen bislang nicht vor.
Das Aristoteles-Grab soll sich in der archäologischen Stätte von Stageira auf der Ostseite der Halbinsel Chalkidiki nahe der Ortschaft Olympiada befinden. Es handele sich um ein hufeisenförmiges Gebäude.
Die Einwohner von Stageira sollen die Asche des 322 vor Christus in der südgriechischen Hafenstadt Chalkis gestorbenen Philosophen in seinen Geburtsort gebracht und sie in diesem Gebäude beigesetzt haben, wie der Archäologe weiter sagte. Sismanides leitet die Ausgrabungen im Raum Stageira seit 1996, berichtete das Staatsfernsehen weiter.
Wie andere Forscher die Behauptungen bewerten, ist unklar. Die Schlagzeilen dürften dem Archäologe Sismanides jedoch einstweilen sicher sein.