Hobbyfunker wollen US-Sonde unter Kontrolle bringen
AzerTAg.az
Baku, den 23. Mai (AZERTAG). Vor knapp 20 Jahren knipste die Nasa bei der Raumsonde „Ice“ die Lichter aus. Seitdem umkreist sie unkontrolliert die Sonne. Doch nun soll „Ice“ wieder eingefangen werden – von Amateurfunkern.
Hobbywissenschaftler aus den USA sollen die vor fast 20 Jahren ausrangierte US-Raumsonde „International Cometary Explorer“ (Ice) unter ihre Kontrolle bringen. Es sei das erste Mal, dass eine private Organisation auf diese Art ein Raumgefährt der Nasa kontaktieren und – falls möglich – steuern darf, teilte die US-Raumfahrtbehörde mit.
Im Februar war „Ice“ wieder aufgetaucht: Eine Antenne der Sternwarte in Bochum hatte bereits Signale der Raumsonde empfangen.
„Ice“ hieß ursprünglich einmal „International Sun Earth Explorer-„ (Isee-3). 1978 hatte die Nasa die Sonde in den Weltraum gebracht, um zunächst das Erdmagnetfeld und dann Kometen zu erforschen. 1997 wurde sie abgeschaltet. Seitdem umkreist sie die Sonne. „Ice“ sendet allerdings weiter Signale.
Anfang des Jahres habe es Hinweise aus den USA gegeben, dass die Raumsonde in die Nähe der Erde komme, sagte der Leiter der Sternwarte Bochum, Thilo Elsner. Daraufhin sei eine Antenne ausgerichtet worden, die erste Signale von „Ice“ empfangen habe.
„Da sind wir sehr stolz drauf“, sagte Elsner. Für die Nasa selbst sei es mittlerweile zu aufwendig, mit „Ice“ in Kontakt zu treten.
Sonde befindet sich im Schlafmodus - Ob die Instrumente der Raumsonde noch funktionieren, kann laut Elsner erst festgestellt werden, wenn sie wieder hochgefahren wird. Momentan sende die Sonde nur minimale Signale. „Sie ist in einem Schlafmodus.“
Wenn „Ice“ in diesem Sommer der Erde so nahe kommt wie seit 30 Jahren nicht mehr, dann – so hofft die Nasa – könnten die US-Hobbyfunker Kontakt zu der Sonde aufnehmen. Geld bekommen die Hobbywissenschaftler keines.
„Ice“ könnte in eine nähere Umlaufbahn gelenkt werden. Über die Antenne in Bochum sollen dabei wesentliche Teile der Kommunikation mit „Ice“ laufen, sagte Elsner. Doch gebe es noch rechtliche Hürden zu überwinden.
Sollten die Amateurwissenschaftler die Raumsonde tatsächlich einfangen und deren Instrumente noch intakt sein, könnte „Ice“ bald wieder astronomische Daten liefern. Die sollen dann der breiten Öffentlichkeit zugänglich sein und beispielsweise Studenten bei der Ausbildung zugutekommen.
Außerdem könne die 36 Jahre alte Raumsonde Hinweise liefern, welche Abnutzungserscheinungen der Weltraum mit sich bringt. Falls die Kommunikation schiefläuft, würde die Sonde weiter ihre Bahnen um die Sonne ziehen.
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