WISSENSCHAFT UND BILDUNG
Indische Raumsonde erreicht Umlaufbahn
Bislang gelang nur den USA, der damaligen Sowjetunion und der Europäischen Union ein Flug zum Mars. Besonders stolz ist Indien darauf, die erste Nation Asiens zu sein, die den Roten Planeten erreicht. Versuche Chinas und Japans scheiterten. „Heute wurde Geschichte geschrieben. Wir haben es gewagt, in unbekannte Welten vorzudringen, und haben das schier Unmögliche erreicht“, sagte Modi.
Eine Landung auf dem Mars ist nicht geplant. Die Geräte an Bord der 1350 Kilogramm schweren Sonde sollen vielmehr beim Umreisen die Atmosphäre und die Oberfläche untersuchen. Es geht unter anderem um die Frage, ob Methan vorhanden ist - das wäre ein Zeichen, dass sich einst Leben auf dem Mars entwickelte. Experten erwarten aber keine großen neuen Erkenntnisse.
Das aufstrebende Schwellenland Indien wollte vielmehr zeigen, dass es überhaupt zu einer Mission im interplanetaren Raum fähig ist. Von den bislang 51 Marsmissionen waren nur 21 erfolgreich. Stolz verbreitete die Isro auf ihrem Twitter-Account, dass selbst die US-Raumfahrtbehörde Nasa gratulierte. Diese war erst am Montag mit ihrem Orbiter „Maven“ dort angekommen. Auf der Marsoberfläche rollen außerdem die Forschungsroboter „Curiosity“ und dessen Vorgänger „Opportunity“.
Die indische Mars-Mission ist die bislang kostengünstigste. Das Projekt kostete umgerechnet 57 Millionen Euro, das weniger als die meisten Passagierflugzeuge ist. Mit Ausnahme einiger elektronischer Komponenten wurden alle Teile der Sonde in Indien entworfen und hergestellt. Vor sechs Jahren war das Land bereits beim ersten Versuch mit seiner Mondmission erfolgreich.
Der Flug zum Mars dauerte fast zehn Monate. Beim alles entscheidenden Manöver, bei dem „Mangalyaan“ in den Orbit eintrat, wurde die Sonde von einer Geschwindigkeit von 22,2 Kilometern pro Sekunde auf 4,4 Kilometer pro Sekunde abgebremst. Die Motoren wurden um 7.17 Uhr indischer Zeit gestartet - viele der 1,25 Milliarden Inder saßen dabei gebannt vor dem Fernseher. Der Jubel brach aber erst verspätet aus, denn das Signal braucht vom Mars zur Erde mehr als zwölf Minuten.