China erhöht Zölle auf US-Importe auf 125 Prozent

Baku, 11. April, AZERTAC
China zeigt sich im Handelsstreit mit den USA unnachgiebig: Die Gegenzölle auf US-Waren sollen von 84 auf 125 Prozent steigen, wie die Zollkommission des chinesischen Staatsrates mitteilte.
Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump seinerseits die Zölle auf chinesische Einfuhren erneut erhöht. Auf chinesische Importe in den USA sollen künftig 145 Prozent fällig werden – 125 Prozent aus Handelsgründen sowie weitere 20 Prozent, die mit der Rolle des Landes bei der Fentanylproduktion begründet werden.
Die Gegenzölle begründet die Regierung in Peking mit Trumps jüngster Eskalation. Washington wende sich mit seiner Handelspolitik gegen „grundlegende wirtschaftliche Regeln und den gesunden Menschenverstand“, heißt es aus dem Finanzministerium in Peking am Freitag. Inkrafttreten soll die Maßnahme laut Mitteilung am 12. April, wie AZERTAC unter Berufung auf Spiegel berichtete.
Trump lobt die EU - Die Zollkommission des chinesischen Staatsrates teilte zudem mit, wenn die Regierung in Washington auch in Zukunft Zölle auf chinesische Waren erhebe, die in die USA exportiert werden, werde China dies ignorieren. Die Zölle hätten ein Niveau erreicht, bei dem für US-Waren, die nach China exportiert würden, keine Marktakzeptanz mehr bestehe, hieß es weiter.
Europa und viele andere Teile des Welthandels können sich dagegen über eine Atempause von voraussichtlich 90 Tagen freuen. Trump hatte nach großen Turbulenzen an den Aktien- und Finanzmärkten überraschend entschieden, die geplanten Strafzölle für diese Zeit auszusetzen. Die EU wiederum setzte im Gegenzug einige Sonderzölle gegen die USA vorerst nicht in Kraft.
Trump hatte den neuerlichen Aufschlag gegenüber China damit begründet, dass das Land den Weltmärkten „mangelnden Respekt“ entgegenbringe. Die EU dagegen lobte der US-Präsident im Zollkonflikt. Sie habe sehr klug gehandelt, indem sie im Zuge des Aussetzens von höheren US-Zöllen ihrerseits auf erste bereits beschlossene Gegenzölle vorübergehend verzichtet.
Peking dagegen hatte zuvor als Reaktion auf die US-Zollankündigungen der vergangenen Tage klargemacht, dass es im Zollstreit bereit sei, „bis zum Ende zu kämpfen“, und warf den USA „Erpressung“ vor.
Zugleich wirbt China bei anderen Handelspartnern um bessere Beziehungen. Bei einem Treffen mit dem spanischen Regierungschef Pedro Sánchez zeigte sich Peking für eine Zusammenarbeit mit der EU im globalen Handelskonflikt bereit. Zuvor hatten auch EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič und der chinesische Handelsminister Wang Wentao telefonisch über mehr wirtschaftlichen Austausch beider Seiten gesprochen.