IWF und Weltbank: Argentinien bekommt Hilfspakete in Höhe von 32 Milliarden Dollar
Wien, 12. April, AZERTAC
Aufgrund der desaströsen wirtschaftlichen Lage bekommt Argentinien Hilfspakete in Höhe von zunächst bis zu 32 Milliarden Dollar. Das haben der Internationale Währungsfonds (IWF) sowie die Weltbank am Freitag verkündet. Dabei kommen 20 Milliarden Dollar (17,6 Milliarden Euro) über einen Zeitraum von vier Jahren vom IWF. Die Weltbank beteiligt sich mit zwölf Milliarden Dollar (10,6 Milliarden Euro).
Die Gesamtsumme könnte weiter wachsen. Die Interamerikanische Entwicklungsbank kündigte Pläne für ein Finanzpaket in Höhe von bis zu zehn Milliarden Dollar (8,8 Milliarden Euro) über einen Zeitraum von drei Jahren an.
Anerkennung für Milei - Laut dem IWF würden zwölf Milliarden Dollar Argentinien sofort zur Verfügung gestellt werden. Die IWF-Chefin Kristalina Georgieva begründete den Schritt mit der positiven wirtschaftlichen Entwicklung, die in Argentinien derzeit stattfinde. Die Entscheidung für das Hilfspaket sei „in Anerkennung des beeindruckenden Fortschritts in der Stabilisierung der Wirtschaft des Landes“ durch die argentinische Regierung getroffen worden, schrieb sie bei X. Es sei ein „Vertrauensvotum für die Entschlossenheit der Regierung, Reformen voranzutreiben, Wachstum zu fördern und höhere Lebensstandards für das argentinische Volk zu erzielen“.
Es ist bereits das 23. Mal seit Argentiniens Beitritt zum IWF 1956, dass die Institution das Land finanziell unterstützt. Die derzeitigen Schulden von Argentinien beim IWF belaufen sich auf 44 Milliarden Dollar (38,7 Milliarden Euro), wie AZERTAC unter Berufung auf Spiegel berichtete. Sie stammen aus einem Kredit des damaligen Mitte-rechts-Präsidenten Mauricio Macri.
Die Weltbank argumentiert ähnlich wie der IWF. Sie bezeichnete ihr Hilfspaket als „starkes Vertrauensvotum für die Bemühungen der Regierung, die Wirtschaft zu stabilisieren und zu modernisieren“. Von den zwölf Milliarden Dollar würden 1,5 Milliarden (1,3 Milliarden Euro) sofort freigegeben werden. Ziel sei, „private Investoren anzuziehen“.
In Argentinien ist der Jubel in der Regierung groß. Nach Angaben des argentinischen Wirtschaftsministers Luis Caputo werde das Geld eine „Sanierung der Zentralbank“ erlauben und die Inflation bekämpfen.
Zudem könnten durch die Hilfspakete die Währungskontrollen beendet werden, die Argentiniern „so viel Schaden zugefügt haben“, erklärte Caputo. Die Zentralbank verkündete, anstelle der Währungskontrollen werde die argentinische Währung Peso zwischen 1000 und 1400 Pesos pro Dollar schwanken dürfen.
Die milliardenschweren Unterstützungen sind ein großer Erfolg für den umstrittenen argentinischen Präsidenten Javier Milei. Seit seinem Amtsantritt im Dezember 2023 fährt er einen harten Sparkurs. Die Wirtschaft des Landes werde wachsen „wie nie zuvor“, sagte Milei in einer Rede im argentinischen Fernsehen. Argentinien werde in den nächsten 30 Jahren das Land mit dem stärksten Wachstum sein. Experten sehen die Hilfspakete für Milei als sehr wertvoll an. Sie würden ihm dringend benötigten finanziellen Handlungsspielraum gewähren.