WELT
Japanische Prinzessin Yuriko mit 101 Jahren gestorben
Baku, 15. November, AZERTAC
Prinzessin Yuriko von Japan ist im Alter von 101 Jahren gestorben. Wie das kaiserliche Hofamt mitteilte, starb das älteste Mitglied der Kaiserfamilie am Freitagmorgen Ortszeit im St.-Luke-Krankenhaus in Tokio. Dort war sie bereits im März wegen eines leichten Schlaganfalls und einer Lungenentzündung eingewiesen worden.
Geboren wurde Yuriko im Jahr 1923. Nach einem Studium an der Gakushuin-Frauenakademie in Tokio heiratete sie mit 18 Jahren Prinz Mikasa, den jüngsten Bruder von Kaiser Hirohito. Die beiden waren 75 Jahre lang verheiratet und hatten fünf gemeinsame Kinder, von denen drei bereits tot sind. Yurikos Ehemann Mikasa starb 2016 mit 100 Jahren an einem Herzstillstand.
Immer wieder auf der Intensivstation - Ihre letzten Jahre lebte Yuriko zurückgezogen im Palast Akasaka in Tokio. Sie habe auch als Hundertjährige noch ein gesundes Leben geführt, ehe sie im März den Schlaganfall und die Lungenentzündung erlitten habe, teilte das kaiserliche Hofamt mit. Sie genoss es demnach, morgens Sport zu treiben, während sie sich ein Fitnessprogramm im Fernsehen ansah. Sie habe weiterhin mehrere Zeitungen und Zeitschriften gelesen.
Seit ihrem Schlaganfall war Yuriko den Angaben zufolge immer wieder auf der Intensivstation des Krankenhauses. Ihr allgemeiner Zustand habe sich in der vergangenen Woche verschlechtert.
In Japan haben die Menschen eine der höchsten durchschnittlichen Lebenserwartungen weltweit. Bei Frauen beträgt sie rund 87 Jahre, bei Männern rund 81 Jahre. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Hundertjährigen dort auf ein Rekordniveau: 92.139 Menschen im Alter von 100 oder mehr Jahren zählte das Land. Das seien 1613 mehr als ein Jahr zuvor, gab das Gesundheitsministerium in Tokio bekannt.
Seit nunmehr 53 Jahren steigt die Zahl jedes Jahr. Angesichts niedriger Geburtenraten und kaum vorhandener Einwanderung altert das ostasiatische Land so schnell wie keine andere Industrienation. Als Japans Gesundheitsministerium 1963 mit der Statistik begann, zählte das fernöstliche Inselreich gerade einmal 153 Hundertjährige. 25 Jahre später waren es dann schon mehr als 10.000. Nach der jüngsten Erhebung sind rund 88 Prozent aller Hundertjährigen Frauen.