WISSENSCHAFT UND BILDUNG
Galaxienhaufen erweist sich als Rekordjäger im Kosmos
Baku 17. August (AZERTAG). Ein Galaxienhaufen namens Phoenix hat Astronomen gleich mehrere Aha-Effekte beschert. Er bricht gleich mehrere kosmische Rekorde. Die hängen auch noch miteinander zusammen.
US-Forscher haben einen gigantischen Galaxiehaufen entdeckt, der gleich mehrere kosmische Rekorde bricht. Phoenix produziere besonders viele Röntgenstrahlen und bilde mehr Sterne als alle anderen bekannten Cluster dieser Art, berichtete ein Team um Michael McDonald vom Massachusetts Institute of Technology.
Die US-Astronomen hatten den Galaxiehaufen mit Hilfe des Südpol-Teleskops SPT erspäht und dessen besondere Eigenschaften daraufhin mit dem Weltraumteleskop Chandra aufgedeckt.
Beide Rekorde von Phoenix hängen aber auch zusammen, erklärte Markus Landgraf, Physiker von der Europäischen Weltraumagentur (Esa) in Darmstadt. “Durch die Strahlung kühlt sich das heiße Gas im Innern des Clusters ab - und diese Abkühlung lässt Sterne entstehen.”
Theorielastige Interpretationen-Auch Landgraf bezeichnete Phoenix, der etwa 5,7 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt ist, als “außergewöhnlich”. Er betont aber auch, dass solche Interpretationen sehr theorielastig seien. “Man weiß ja nicht genau, was darin vorgeht. Man sieht die Strahlung und versucht das zu interpretieren.”
Die Erkenntnisse beruhten auf wenigen Daten und Modellrechnungen. Bislang sei das aber die einzige und beste Methode, solche Objekte zu untersuchen.