WISSENSCHAFT UND BILDUNG
Was der Baumgartner-Sprung der Forschung bringt
Baku, den 19.Oktober (AZERTAG). Während des Schallmauer-Sprungs von Felix Baumgartner hielt die Welt den Atem an. Nun bereichert er die Wissenschaft. Forscher erhoffen sich neue Erkenntnisse für die Raumfahrt.
Der Wüstenstaub von New Mexico hat sich nach der Landung des „furchtlosen Felix“ inzwischen gelegt. Doch auch gut sechs Tage nach dem Rekordsprung des Österreichers sorgt das Abenteuer noch mächtig für Wirbel - auch in der Welt der Wissenschaft.
Denn mit seinem todesmutigen Sturz vom Rand der Stratosphäre stellte Felix Baumgartner nicht nur drei Rekorde auf, sondern regte ganz nebenbei unterschiedlichste Forscher zu reichlich Denksport an.
So brütet die Wissenschaft nach der Aktion des Extremsportlers über die Auswirkungen, die wahnwitzige Geschwindigkeiten und Höhen auf den menschlichen Körper haben können.
Neue Erkenntnisse für die Raumfahrt-Am Ende könnten dabei neue Erkenntnisse herauskommen, die zur Entwicklung verbesserter Raumfahrtanzüge, neuer Trainingsmethoden und medizinischen Behandlungsansätzen für besondere Notfälle führen könnten.
Beim Gedanken an Baumgartners Wagemut gerät Nasa-Ingenieur Dustin Gohmert ins Schwärmen. Die Mission habe „für uns alle eine gute Grundlage“ zur Verbesserung der Überlebenschancen von Astronauten, Weltraumtouristen sowie Piloten und Passagieren in extremen Höhenlagen gelegt, sagt er.
Forscher tüfteln seit langem an Rettungssystemen-Schon seit Jahrzehnten tüftelten Wissenschaftler etwa an autonomen Rettungssystemen für den Weltraum. Seit sich Joe Kittinger 1960 aus 31 Kilometern Höhe in die Tiefe stürzte, jedoch mit einem Tempo von 988 Stundenkilometern die Schallgeschwindigkeit verfehlte, gab es dazu keine nennenswerten Fortschritte zu vermelden.
Mit Baumgartners Rekordsprung aus einer Höhe von etwa 39 Kilometern könnte sich das nun ändern. Dass der Extremsportler dabei mit einem viel höheren Wert als Mach 1 die Schallmauer durchbrach, lässt vor allem den früheren Nasa-Chirurgen Jonathan Clark frohlocken.