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Mekka: Zahl der Hitzetoten steigt
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Baku, 20. Juni, AZERTAC
Mit dem Ende der muslimischen Wallfahrt Hadsch in Saudi-Arabien wird das schreckliche Ausmaß der Todesfälle durch extreme Hitze in Mekka immer deutlicher. Offiziellen Angaben zufolge wurden bisher mindestens 90 Tote gezählt.
Tunesiens staatliche Nachrichtenagentur TAP berichtete, dass mindestens 35 tunesische Pilger ums Leben gekommen seien. Auch elf iranische Bürger sind unter den Toten, wie die Nachrichtenagentur Tasnim berichtete. Der Senegal bestätigte, dass drei seiner Bürger bei der Wallfahrt ums Leben kamen. Zuvor hatte das Außenministerium in Jordanien bereits bestätigt, dass 41 jordanische Pilger gestorben seien.
Unbestätigte Angaben über noch höhere Todeszahlen - Die französische Nachrichtenagentur AFP schrieb mit Verweis auf Diplomatenangaben von mindestens 600 toten Ägyptern. Die Angaben sind bisher nicht bestätigt. Die saudi-arabischen Behörden hielten sich bedeckt, offizielle Angaben zur Gesamtzahl der Toten gibt es bisher nicht. Es wird allerdings erwartet, dass die bisher bestätigten Zahlen noch weiter steigen.
Ein Sanitäter, der sich gegenüber der Nachrichtenagentur AP anonym äußerte, sagte über eine im Internet kursierende Liste mit mindestens 550 Todesopfern, dass die aufgeführten Namen echt zu sein schienen. Der Sanitäter und ein Beamter, der sich ebenfalls gegenüber AP anonym äußerte, gehen demnach davon aus, dass sich mindestens 600 Leichen in dem Notfallkomplex im Stadtteil Al-Muaisem befänden.
Hunderte Menschen hatten sich vor der Einrichtung eingefunden, um Informationen über ihre vermissten Familienangehörigen zu erhalten.
Temperaturen um die 50 Grad Celsius - Die Wallfahrt hatte in Mekka am Freitagabend bei glühender Hitze begonnen. Sie endete am Dienstag, einige Pilger vollzogen aber auch am Mittwoch noch ihre Rituale. In Mekka und an weiteren heiligen Stätten in der Umgebung herrschten in der Zeit um die 50 Grad Celsius.
Behörden riefen Gläubige dazu auf, Sonnenschirme zu tragen, sich zur besonders heißen Mittagszeit nicht draußen aufzuhalten und genügend Wasser zu trinken.
Für Anhänger des Islams ist Mekka ein Ort von immenser Bedeutung, die dort liegende Heilige Moschee mit der Kaaba ist das zentrale Heiligtum. Millionen Pilger reisen jedes Jahr zum Hadsch an, um zu beten und muslimische Rituale zu befolgen.
Das Gedränge ist gefährlich: Immer wieder gab es in Mekka tödliche Zwischenfälle, teils wurden dabei Hunderte Menschen zerquetscht oder sie erstickten. Im Jahr 1990 kamen dabei mehr als 1400 Menschen ums Leben. Auch 2015 sollen nach offiziellen Angaben im Gedränge Hunderte Menschen gestorben sein.
Vergangenes Jahr nahmen rund zwei Millionen Pilger an der Wallfahrt in Saudi-Arabien teil, die zu den fünf Grundpflichten des Islam gehört. Busse und Züge helfen bereits, die vielen Gläubigen zu den heiligen Stätten zu bringen, die großen Menschenmengen und große Hitze bedeuten für die Pilger und Ordnungskräfte aber trotzdem eine Herausforderung.