WIRTSCHAFT
Amerikas Börsenwächter knöpfen sich JPMorgan vor
Baku, den 21. Juni (AZERTAG). Die hohen Spekulationsverluste von JP Morgan rufen die US-Börsenaufsicht auf den Plan: Die SEC prüft, ob das Geldhaus seine Anleger ausreichend über seine riskanten Investitionen informiert hat. Die Bank hatte bei Geschäften mit komplexen Finanzpapieren fast zwei Milliarden Dollar verloren.
Der Skandal um verzockte Milliarden hat für JPMorgan ein Nachspiel: Die US-Börsenaufsicht SEC prüft, ob die US-Bank bei ihrer Bilanzvorlage im April die Investoren getäuscht habe, sagte SEC-Chefin Mary Schapiro am Dienstag bei einer Anhörung im US-Repräsentantenhaus.
Das Kreditinstitut habe bei der Präsentation der Quartalszahlen eine Änderung am Risikomodell nicht erwähnt. Die SEC-Regeln erforderten es aber, dass Informationen wahrheitsgemäß und komplett übermittelt würden.
JPMorgan-Chef Jamie Dimon sagte dagegen bei der Anhörung, die Bank sei stets ehrlich mit den Aktionären gewesen. Er entschuldigte sich erneut für den Verlust, der der Bank durch die vermasselten Geschäfte entstanden ist. Am 10. Mai hatte das Finanzinstitut bekanntgegeben, fast zwei Milliarden Dollar bei Geschäften mit Kreditderivaten in den Sand gesetzt zu haben.
Abschläge bei seinem Gehalt will Dimon dennoch nicht hinnehmen. Er hatte das Desaster in der vergangenen Woche mit einer schlechten Überwachung der Händler und deren Ahnungslosigkeit begründet. Die Verantwortlichen hätten mit komplexen Finanzpapieren eigentlich die Gefahren für das Geldhaus reduzieren wollen und dabei ihre eigene Strategie nicht ganz verstanden.