WELT
Osram verkauft seine Ledvance Lampensparte an Konsortium um chinesischen Investor MLS

Baku, 30. Januar, AZERTAC
Das Bundeswirtschaftsministerium winkt den Verkauf von Osrams Lampensparte nach China durch. Die Sicherheit der Bundesrepublik sei nicht gefährdet.
Osram ist beim Verkauf seiner Lampensparte nach China einen Schritt vorangekommen. Das Bundeswirtschaftsministerium hat dem Vorhaben eine sogenannte Unbedenklichkeitsbescheinigung erteilt.
Die Prüfung habe keine Anhaltspunkte dafür erbracht, dass durch den Erwerb die öffentliche Ordnung oder Sicherheit der Bundesrepublik gefährdet würde, teilte ein Sprecher des Bundesministeriums mit.
Osram will seine Ledvance getaufte Lampensparte für mehr als 400 Millionen Euro an ein Konsortium um den chinesischen Investor MLS verkaufen. Den Abschluss des Geschäfts peilt Osram in diesem Geschäftsjahr an, das im September endet.
Mit dem Deal würde sich der Leuchtmittelhersteller nicht nur von seiner größten Sparte mit zuletzt rund zwei Milliarden Euro Umsatz und 12.500 Mitarbeitern trennen, sondern auch vom Geschäft mit Endkunden. Statt auf klassische Glühbirnen und Halogenlampen will sich Osram künftig auf LED-Technik und einträgliche Spezialbeleuchtung für Autos konzentrieren.
Die Zustimmung der Bundesregierung galt nicht als gesichert, nachdem sie in der Übernahme des Spezialmaschinenbauers Aixtron durch chinesische Investoren ihre bereits erteilte Unbedenklichkeitsbescheinigung sogar widerrufen hatte. US-Behörden hatten den Deal aus Sicherheitsgründen ebenfalls untersagt.
Das sogenannte Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS) kann eine Transaktion untersagen, wenn eine ausländische Person durch den Kauf einer in den USA sitzenden Firmeneinheit die nationale Sicherheit der USA gefährden könnte.
Auch beim geplanten Osram-Geschäft müssen US-Aufseher zustimmen. Der Osram-Betriebsrat, der die Übernahme durch Chinesen verhindern will, hat darauf hingewiesen, dass Osram wichtige militärische Forschung in den USA betreibt.