POLITIK
Forscher Ilan Scialom: Stabilität im Südkaukasus hängt von Beilegung des Berg-Karabach-Konfliktes ab
Paris, 1. August, AZERTAC
Im französischen Internetportal “Alternatives-Economiques” ist ein Interview des Forschers des Instituts für europäische Prognostizierung und Sicherheit, Geopolitiker Ilan Scialom über den armenischen-aserbaidschanischen Berg-Karabach-Konflikt veröffentlicht worden.
Forscher sprach im Interview von der Geschichte des Konflikts und machte darauf aufmerksam, dass 20 Prozent der aserbaidschanischen Gebiete seit 25 Jahren von Armenien besetzt gehalten werden. Er gibt in seinem Interview auch Informationen über die heftigen viertägigen Kämpfe an der Kontaktlinie im April des vorigen Jahres sowie den erneuten Angriff Armeniens im Juli des laufenden Jahres auf das Dorf Alkhanli des aserbaidschanischen Bezirkes Fuzuli, bei dem eine Dorfbewohnerin namens Sahiba Guliyeva und ihr zweijähriges Enkelkind mit dem Namen Zahra Guliyeva getötet und eine weitere Dorfbewohnerin namens Sarvinaz Guliyeva schwer verletzt wurden. Er erinnerte in seinem Interview daran, dass das Europäische Parlament über diese blutige Provokation der armenischen Streitkräfte ins Bild gesetzt wurde, die armenische Aggression verurteilt wurde. Es ist unannehmbar, dass die armenische Streitkräfte aserbaidschanische Zivilbevölkerung und -objekte bei diesen Provokationen gezielt und mit Absicht ins Visier nehmen, so I. Scialom.
Er sprach in seinem Interview auch von großen Gefahren des Atomkraftwerkes Metsamor an und ging davon aus, dass es nicht nur für Aserbaidschan, sondern für alle Länder der Region eine Bedrohung bildet. Die Internationale Atomenergiebehörde hatte die Schließung des Kraftwerkes empfohlen, so Geopolitiker.
I. Scialom betont besonders, dass das offizielle Jerewan seine Annexionspolitik fortsetzt, obwohl der UN-Sicherheitsrat vier Resolutionen über den sofortigen und bedingungslosen Rückzug der armenischen Streitkräfte aus den besetzten Gebieten Aserbaidschans verabschiedet hat. Die jüngsten blutigen Provokationen zeigen, dass der jahrelange Status quo auf Dauer nicht haltbar ist. Auch die Tätigkeit der OSZE Minsker-Gruppe hatte zu keinen konkreten Ergebnissen geführt, fügt er hinzu.
Man muss der Beilegung des Berg-Karabach-Konfliktes mehr Aufmerksamkeit schenken. Die Stabilität im Südkaukasus hängt von der Lösung des Berg-Karabach-Konfliktes ab, meint I. Scialom.
Der französische Forscher sprach in seinem Interview zeitgleich die Frage der Nominierung des aserbaidschanischen Botschafters in Russland Polad Bülbüloglu für das Amt des Generaldirektors von der UNESCO an und sagte, dass Baku aktiv für die Förderung des interkulturellen Dialogs und des Friedens einsetzt. In diesem Sinne wäre die Kandidatur von Polad Bülbüloglu für diesen Posten durchaus richtig, so I. Scialom. Er machte auch auf die Ausrichtung von sehr wichtigen internationalen Veranstaltungen in Aserbaidschan aufmerksam.
Schahla Agalarov, AZERTAC
Paris