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Rote Liste 2024: Mehr als tausend weitere Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht
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Baku, 29. Juni, AZERTAC
Mehr als 45.000 Arten sind mittlerweile vom Aussterben bedroht – 1000 mehr als im Vorjahr. Das hat die Weltnaturschutzunion IUCN berichtet. Das Team hat die aktualisierte Rote Liste der bedrohten Arten veröffentlicht.
In ihrem 60. Jahr warnt die IUCN vor dem Aussterben von Tieren und Pflanzen, hebt aber auch Erfolge im Artenschutz hervor. Die Liste umfasst nun insgesamt 163.040 Arten, die unterschiedlich stark bedroht sind. Das sind etwa 6000 mehr als im Vorjahr. Unter ihnen sind nun auch die Copiapoa-Kakteen aus der Küstenwüste Atacama in Chile, der Borneo-Elefant und die Rieseneidechse von Gran Canaria.
Soziale Medien als Treiber des Aussterbens - Copiapoa-Kakteen sind als dekorative Pflanzen begehrt. Das hat den illegalen Handel gefördert – verstärkt von sozialen Medien, weil Enthusiasten und Händler die Kakteen dort verkaufen.
82 Prozent der Arten seien jetzt vom Aussterben bedroht, ein deutlicher Sprung von 55 Prozent im Jahr 2013, heißt es in dem Bericht.
Wer die Art schützen möchte, kann beim Kauf auf Zuchtgewächse achten. „Es ist leicht zu unterscheiden, ob Copiapoa-Kakteen gewildert oder im Gewächshaus gezüchtet wurden“, sagte Pablo Guerrero, ein Mitglied der IUCN-Gruppe für Pflanzen, in einer Pressemitteilung. „Gewilderte Copiapoa haben einen grauen Ton und sind mit einer staubig aussehenden Schicht überzogen, die die Pflanzen in einer der trockensten Wüsten der Erde schützt, während kultivierte Pflanzen grüner erscheinen.”
Bedrohte Borneo-Elefanten - Seit diesem Jahr stehen auch die Asiatischen Elefanten in Borneo als gefährdet auf der Liste. Es wird geschätzt, dass noch 1000 Borneo-Elefanten in freier Wildbahn leben.
Die Population ist in den vergangenen 75 Jahren vor allem zurückgegangen, weil immer mehr Wald in Borneo abgeholzt wurde. Damit haben Menschen den Großteil des Lebensraums der Elefanten zerstört. Konflikte mit Anwohnern, Lebensraumverlust durch Landwirtschaft und Holzplantagen, Bergbau und Infrastrukturentwicklung, Wilderei, Exposition gegenüber Agrochemikalien und Verkehrsunfälle bedrohen ebenfalls die Art, teilte die IUCN mit.