WIRTSCHAFT
Google-Entwickler plaudert über Spionagepläne
Baku, den 30. April (AZERTAG). Ein einzelner Entwickler soll die Technik ausgetüftelt haben, mit der Googles Street-View-Dienst in WLAN-Netze eindrang. Zuständige Manager sollen von Anfang an Bescheid gewusst haben.
Mit seinen umstrittenen Street View-Autos spionierte der Internetkonzern Google auch WLAN-Netze aus. Hinter der Technik dafür soll ein einzelner Entwickler stehen. Allerdings hatte dieser Kollegen darüber informiert, dass mit den Kameraautos für den Dienst Street View auch persönliche Informationen von WLAN-Nutzern gesammelt werden sollten.
Trotzdem wurde die Praxis zwei Jahre lang fortgesetzt. Das zeigen die Ermittlungsergebnisse der amerikanischen Telekom-Behörde FCC. Der namentlich nicht genannte Mitarbeiter erläuterte 2008 anderen Entwicklern und mindestens einer Führungskraft seine Pläne, so der Bericht der FCC.
Die für das Projekt Street View zuständigen Manager hatten dagegen ausgesagt, sie hätten erst 2010 erfahren, dass die Google-Autos persönliche Daten sammeln. Der Tenor des Berichts stützt die Argumentation von Google, dass der Spionageplan von einem einzelnen Mitarbeiter entwickelt wurde. Das Unternehmen hätte aber schnellere reagieren können, um die Praxis zu stoppen, heißt es.