GESELLSCHAFT
Ärzte rätseln über mysteriöse Kopfnick-Krankheit
Baku, den 5. Januar (AZERTAG). Heftiges Kopfnicken, zitternde Hände, Verlust des Bewusstseins. In Uganda sind rund 3000 Kinder und Jugendliche von einer seltsamen Krankheit befallen.
Die Behörden in Uganda wollen einer mysteriösen Krankheit auf den Grund gehen, die bereits 3000 junge Menschen in dem ostafrikanischen Land befallen hat.
Das Symptom: Die Betroffenen nicken ständig heftig mit dem Kopf. Ärzte und Regierungsbeamte konnten bisher weder die Ursache noch die Art der Ansteckung klären, teilte das Gesundheitsministerium mit.
Bei den Erkrankten handelt es sich den Angaben zufolge hauptsächlich um Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 15 Jahren, die im Norden Ugandas leben. In den vergangenen zwei Jahren seien bereits 60 Menschen an der seltsamen Krankheit gestorben, berichtete die Zeitung „Daily Monitor“.
Die Hände der Patienten zitterten ständig, der Kopf beginne zu nicken und schließlich fielen die Betroffenen in Ohnmacht. Ministeriumssprecherin Rukia Nakamatte sagte, es würden nun eingehende Untersuchungen eingeleitet. Die Ergebnisse sollen bald veröffentlicht werden.
Es wird nicht ausgeschlossen, dass das Leiden auf giftige Substanzen zurückzuführen ist, mit denen die Rebellen der „Widerstandsarmee des Herren“ (Lord's Resistance Army) die Regierung in Kampala bekämpft haben könnten.
Die LRA gilt als eine der brutalsten Rebellengruppen der Welt. Die Gruppe trat zuerst Ende der 80er-Jahre im Norden Ugandas in Erscheinung und ist heute vor allem in Zentralafrika und im Nordosten des Kongo aktiv. In ihrem blutigen Kampf gegen Ugandas Präsidenten Yoweri Museveni hat sie seit 1987 Zehntausende Menschen getötet, vergewaltigt, verstümmelt und gefoltert. Die Guerilla LRA kämpft für einen Gottesstaat.
Die Rebellen nahmen auch Zehntausende Kinder gefangen und zwangen sie, als Kindersoldaten furchtbare Taten zu begehen. Ihr flüchtiger Anführer Joseph Kony wird vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit gesucht.
Nach einem Waffenstillstand 2006 ist aus der LRA nach Einschätzung von Experten zunehmend eine Truppe von Söldnern und Banditen geworden.