WIRTSCHAFT
Google verdient fast drei Milliarden Dollar
Baku, den 13. April (AZERTAG). Im ersten Quartal hat der US-Internetkonzern Google einen Gewinn von 2,9 Milliarden Dollar (2,2 Milliarden Euro) eingestrichen. Das entspricht einer Steigerung von 61 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Der Umsatz blieb im Vergleich zum Schlussquartal 2011 annähernd gleich, er lag bei rund 10,6 Milliarden Dollar. „Google hatte ein weiteres großartiges Quartal“, erklärte Mitgründer und Konzernchef Larry Page am Donnerstag am Firmensitz im kalifornischen Mountain View. Die „großen Wetten“ auf das Handy-Betriebssystem Android, den Browser Chrome oder die Videoplattform YouTube hätten sich ausgezahlt.
Die Aktie legte nachbörslich um etwas mehr als ein Prozent zu. Nachdem Google die Börsianer im Schlussquartal 2011 klar enttäuscht hatte, dürften die Erwartungen auch deutlich niedriger gewesen sein.
Der Großteil von Googles Einnahmen stammt aus der Werbung im Umfeld der Suchmaschine. Google ist hier Marktführer, vor Microsoft mit seiner Suchmaschine Bing und dem mit Microsoft verbündeten Internet-Urgestein Yahoo.
Der Analyst Colin Gillis von BGC Financial zeigte sich zufrieden mit den Geschäftszahlen. „Das Quartal ist in Ordnung. Nichts Großartiges.“ Der Umstand, dass Google beim Gewinn je Aktie über den Erwartungen liege, sei auf eine geringer als erwartete Steuerquote zurückzuführen.
Gleichzeitig mit der Zwischenbilanz stellten Page und sein Kompagnon Sergej Brin ihre Pläne für einen Aktiensplit von zwei zu eins vor. Demnach sollen Anteilseigner für jedes Papier eine stimmrechtslose Aktie erhalten. Dadurch solle die Entscheidungshoheit der derzeitigen Führung gesichert werden. Der Split sei von Investoren gefordert worden, teilte Google mit. Zukünftig würden auch die Google-Mitarbeiter nur noch die stimmrechtslosen Papiere erhalten. Im Juni sollen die Investoren darüber abstimmen. Die Google-Aktie steht momentan bei gut 650 Dollar - ungewöhnlich viel für eine Unternehmensaktie.
Bei Google ist vor einem Jahr der Mitbegründer Larry Page wieder auf den Chefsessel zurückgekehrt, um den dominanten Suchmaschinen-Anbieter etwas breiter aufzustellen. Firmen wie das Online-Netzwerk Facebook oder der Nachrichtendienst Twitter ziehen zunehmend Nutzer ab. Zudem ist noch nicht klar, wie sich die rasante Verbreitung von internetfähigen Smartphones und anderen mobilen Geräten wie Tablet-PCs auf die Einnahmen durch Werbung bei Suchergebnissen auswirkt.