WIRTSCHAFT
US-Staaten verklagen Apple wegen Preisabsprachen
Baku, den 12. April (AZERTAG). Apple bekommt Ärger wegen der Preise in seinem amerikanischen E-Book-Shop. Das US-Justizministerium wirft dem Konzern Preisabsprachen mit Verlagen vor. Apple muss mit hohen Bußgeldern rechnen.
Apple wagt im Streit um Preise für elektronische Bücher eine Kraftprobe mit den US-Wettbewerbshütern. Diese werfen dem iPad-Hersteller und fünf großen Verlagen vor, sich abgesprochen zu haben.
„Wir sind der Überzeugung, dass die Kunden als Folge dieser Vereinbarung für populäre Titel Millionen Dollar zuviel gezahlt haben“, erklärte US-Justizminister Eric Holder in Washington. Das Ministerium reichte deshalb Klage ein.
In einer ähnlichen Untersuchung in Europa streben Apple und die Verlage nach Angaben der EU-Kommission eine Einigung an. In den USA sind drei der Verlage unter dem Druck bereits einen Vergleich eingegangen und haben sich verpflichtet, die Preise freizugeben. Apple und zwei weitere große Verlagshäuser lassen es dagegen offenbar auf einen Prozess ankommen. Apple selbst äußerte sich nicht.
Es geht um viel Geld. Apple bekommt 30 Prozent vom Verkaufspreis eines E-Books. Je höher der Buchpreis also ist, desto mehr Geld fließt in die Kasse von Apple.
Nach den Verträgen, die die Kartellwächter monieren, bestimmen die Verlage und nicht die Händler den Preis der E-Books. Nach Apple weiteten sie die Deals auf andere Anbieter aus. Im deutschen Buchmarkt gilt grundsätzlich ein ähnliches Modell mit der Buchpreisbindung.
Eine Klage in den USA hatte sich bereits angedeutet. Das Justizministerium durchleuchtet seit Monaten den Markt.