WIRTSCHAFT
China braucht die Flexibilisierung, um den Dollar anzugreifen
Baku, den 14. April (AZERTAG). Doch zuletzt hat sich vieles geändert. Seit dem Jahr 2005 lässt China den Yuan kontrolliert teurer werden. Die Landeswährung hat seitdem im Vergleich zum Dollar um gut 30 Prozent an Wert gewonnen. Zuletzt hatte die chinesische Zentralbank die Aufwertung allerdings gestoppt und verkündet, der aktuelle Wechselkurs zum Dollar liege „sehr nah am Gleichgewicht“.
Als Indiz dafür führte sie an, dass China im Februar erstmals seit langem mehr Waren importierte als exportierte. Im März kehrte sich dieses Verhältnis zwar schon wieder um. Die chinesischen Handelsbilanzüberschüsse sind aber insgesamt in den vergangenen Monaten deutlich geschrumpft.
Mit der Lockerung des Wechselkurses gibt China deshalb nur vordergründig den Drohungen aus den USA nach. Tatsächlich strebt das Land eine generelle Öffnung seiner Finanzmärkte an, um die Rolle des Yuan in der Welt zu stärken und dem Dollar als Leitwährung Konkurrenz zu machen.
So hat die Führung in Peking bereits angekündigt, künftig einen größeren Teil des chinesischen Außenhandels in Yuan abzuwickeln - aktuell sind es Schätzungen zufolge nur etwa zehn Prozent. Zudem strebt China langfristig an, seine Aktien -, Anleihen- und Immobilienmärkte für Ausländer zu öffnen. Bei all diesen Vorhaben dürfte ein flexiblerer Wechselkurs hilfreich sein.