WIRTSCHAFT
Visa und Mastercard zahlen sechs Milliarden Dollar
Baku, den 14. Juli (AZERTAG). Die Kreditkartenfirmen Visa und Mastercard haben einen jahrelangen Streit mit US-Einzelhändlern beigelegt. Dafür zahlen sie allerdings einen hohen Preis: sechs Milliarden Dollar. Den Finanzkonzernen waren unerlaubte Absprachen vorgeworfen worden.
Diese Einigung ist teuer: Mindestens sechs Milliarden Dollar sollen die beiden Kreditkartenfirmen Visa und Mastercard an amerikanische Einzelhändler zahlen. Die Unternehmen und mehrere Banken einigten sich am Freitag auf einen Vergleich. Branchenführer Visa willigte ein, rund vier Milliarden Dollar zu zahlen, Mastercard übernimmt gut zwei Milliarden Dollar, wie aus Gerichtsdokumenten des zuständigen Gerichts in New York hervorgeht.
Auch mehrere Banken waren in den Streit involviert und beteiligten sich nun an dem Vergleich, allerdings mit deutlich niedrigeren Summen als Visa und Mastercard. Insgesamt müssen die Finanzkonzerne laut den Gerichtsunterlagen 7,25 Milliarden Dollar in einen Fonds einzahlen. Nach Angaben der Anwaltskanzlei Robins, Kaplan, Miller & Cires soll das Geld rund sieben Millionen Händlern zugutekommen.
Damit geht ein jahrelanger Streit zu Ende. Supermarktketten wie Kroger und Safeway waren bereits 2005 vor Gericht gezogen. Sie warfen den Finanzdienstleistern vor, die Gebühren für die Händler durch Absprachen künstlich hoch gehalten zu haben. Die Gebühren werden fällig, wenn die Kunden der Einzelhändler mit Kreditkarte zahlen.
Die Änderungen, die durch den Vergleich erzielt worden seien, stärkten die Position der Händler und Verbraucher gegenüber den Banken, die bislang das Kreditkartensystem kontrolliert hätten, sagte ein Anwalt der Händler. Längerfristig würden dadurch die Gebühren für die Händler sinken, was sich letztlich „in niedrigeren Preisen für alle Verbraucher“ niederschlagen werde.