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Cucurella rechnete mit Handelfmeter gegen sich
Baku, 23. Dezember, AZERTAC
Knapp fünf Monate nach dem umstrittenen Handspiel im EM-Viertelfinale zwischen Deutschland und dem späteren Europameister Spanien hat Marc Cucurella eingeräumt, dass er im Spiel mit einem Elfmeterpfiff gerechnet hatte. „In diesem Moment: ja. Ich dachte, das war es, scheiß drauf“, sagte der Verteidiger der spanischen Zeitung „Marca“.
Er verstehe die Kontroverse in Deutschland, so Cucurella. „Wenn es gegen uns gewesen wäre, hätte ich auch protestiert und gesagt, es wäre ein Strafstoß. Aber es ist Fußball“, so der 26-Jährige, der bei der Bewertung der Szene unschlüssig ist: „Er trifft mich ganz klar an der Hand, man kann das nicht leugnen. Aber ich habe sie in einer ganz natürlichen Haltung, ich kann sie mir ja auch nicht abschneiden.“
„Sie hätten auch den Elfmeter erst schießen müssen“ - Der Vorfall ereignete sich nach einem Schuss von Jamal Musiala in der 106. Minute beim Stand von 1:1. Spanien gelang schließlich kurz vor dem Ende der Verlängerung der 2:1-Siegtreffer.
Cucurella will aber nicht von der alles entscheidenden Szene des Spiels sprechen: „Sie denken, dass sie deshalb ausgeschieden sind, aber es war noch viel Zeit übrig. Sie hätten auch den Elfmeter erst schießen müssen. Wir hätten auch sagen können, dass Kroos vom Platz hätte gestellt werden müssen. Am Ende, wenn man verliert, sucht man immer nach etwas.“
Zweieinhalb Monate nach dem EM-Viertelfinale hat die Europäische Fußball-Union Uefa im September offenbar eingeräumt, dass der nicht gegebene Elfmeter eine Fehlentscheidung war. In diesem Fall „hätte ein Strafstoß verhängt werden müssen“, heißt es demnach in einem Bericht der Uefa-Schiedsrichterkommission, aus dem das spanische Portal „Relevo“ zitiert. Auch der Sportschau liegt der Bericht vor.
Cucurella wurde im weiteren Turnierverlauf von deutschen Fans ausgepfiffen, zeigte sich davon aber unbeeindruckt und holte den EM-Titel. Mit seinem Verein, dem FC Chelsea, steht er derzeit auf Platz zwei der englischen Premier League.