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McLaren sichert Sieg in Konstrukteurs-WM der Formel 1 2024
Baku, 9. Dezember, AZERTAC
Lando Norris hat den Grand Prix von Abu Dhabi gewonnen und McLaren damit den Sieg in der Konstrukteurs-WM der Formel 1 2024 gesichert. In einem Saisonfinale, das in der Dramaturgie viel spannender war als erwartet, triumphierte Norris am Ende vor den beiden Ferrari-Piloten Carlos Sainz und Charles Leclerc.
Die Zitterpartie für McLaren begann gleich in der ersten Runde, als Oscar Piastri durch eine Kollision mit Max Verstappen (Red Bull) de facto aus der Entscheidung genommen wurde. Gleichzeitig fuhr Leclerc eine der spektakulärsten ersten Runden der Formel-1-Geschichte und setzte damit seine Ankündigung vom Samstag in die Tat um, am Rennsonntag "etwas ganz Besonderes" leisten zu wollen.
Aber letztendlich behielt Norris die Nerven und fuhr den Sieg sicher nach Hause, sodass Ferrari letztendlich keine Chance hatte, die 21 Punkte Rückstand noch aufzuholen. Und auch Piastris turbulente Aufholjagd inklusive Zeitstrafe wurde immerhin noch mit einem WM-Punkt für Platz 10 belohnt.
Lewis Hamilton zeigte in seinem letzten Rennen für Mercedes eine herausragende Aufholjagd, nachdem er am Samstag unter unglücklichen Umständen in Q1 ausgeschieden war, hatte im Finish Reifenvorteil gegen den vor ihm liegenden Teamkollegen George Russell, überholte diesen in der letzten Runde (ohne allzu viel Gegenwehr) und wurde Vierter.
Die Punkteränge wurden vervollständigt von Verstappen auf Platz 6, dem wegen unangemessener Sprache nach Abu Dhabi erneut ein Nachspiel droht, gefolgt von Pierre Gasly (Alpine), Nico Hülkenberg (Haas) Fernando Alonso (Aston Martin) und Piastri.
In der Konstrukteurs-WM sicherte mit diesem Ergebnis Alpine den sechsten Platz gegen Haas und die Racing Bulls ab.
Valtteri Bottas (Sauber), Franco Colapinto (Williams) und Sergio Perez (Red Bull) schieden im wahrscheinlich jeweils letzten Rennen für ihr Team aus. Liam Lawson (Racing Bulls) verrauchte ganz am Ende die Powerunit.
Wie entwickelte sich das Rennen nach dem Start? - Nach zehn Runden führte Norris 3,4 Sekunden vor Sainz und 8,5 vor Gasly, der in einem Paket Russell, Hülkenberg, Leclerc, Alonso und Verstappen hinter sich halten konnte. Und klar war: Solange Norris gewinnt, wird in der Konstrukteurs-WM nichts anbrennen. Aber sollte ihm irgendwas passieren, würde Ferrari auf der Lauer liegen. Denn Leclerc überholte kurz nach Alonso auch Hülkenberg.
Am Ende der 14. Runde kam Gasly zur Box (Standzeit: 2,6 Sekunden), sodass Russell endlich freie Fahrt hatte. Die Logik von Alpine war offenbar, mit einem frühen Boxenstopp einen potenziellen Undercut abzuwehren.
Verstappen meldete jetzt, dass seine Vorderbremsen "zu heiß" wurden: "Ich kann nicht mehr bremsen." Und tatsächlich wuchs sein Rückstand auf Leclerc auf mehr als vier Sekunden an. Die beiden lagen jetzt, noch vor ihren eigenen Boxenstopps, auf P4/5 im Rennen.
Während Ferrari für Leclerc "Plan C" ausrief (Leclerc: "Das finde ich ein bisschen optimistisch"), kamen in Runde 25/26 zuerst Sainz und dann Norris an die Box, um von Medium auf Hard zu wechseln. Durch den Undercut konnte Sainz seinen Rückstand von drei auf zwei Sekunden verkürzen. Aber Norris schien die Situation weiterhin unter Kontrolle zu haben.
Danach lagen Verstappen (Medium) und Hamilton (als einziger Fahrer auf Hard gestartet) auf P3/4, weil die beiden noch nicht gestoppt hatten.