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Carlsen sorgt für WM-Eklat - mit seiner Hose
Baku, 28. Dezember, AZERTAC
Wirbel um Magnus Carlsen: Der 34 Jahre alte Superstar aus Norwegen hat bei der Schnellschach-WM in New York für einen Eklat gesorgt - mit seiner Kleiderwahl, genauer gesagt mit seiner Hose.
Nach einer Bestrafung wegen Verstoßes gegen die Kleiderordnung durch den Weltverband FIDE erklärte der 34 Jahre alte Norweger seinen sofortigen Rückzug vom Turnier. Er werde nicht mehr weiterspielen und dorthin reisen, "wo das Wetter ein bisschen besser ist als hier", sagte Carlsen bei "Take Take Take".
Die Nummer 1 der Schach-Weltrangliste war zum Spieltag am Freitag in Jeans erschienen, was den Teilnehmern laut Regelwerk aber untersagt ist.
Nach seiner zweiten Partie des Tages erhielt Carlsen vom Veranstalter eine Geldstrafe von 200 US-Dollar und ein Ultimatum, sich umgehend umzuziehen. Carlsen verweigerte dies jedoch und wurde daraufhin für die Runde neun disqualifiziert.
"Herr Magnus Carlsen verletzte die Kleiderordnung durch das Tragen von Jeans, die nach langjährigen Vorschriften für diese Veranstaltung ausdrücklich verboten sind", teilte der Weltverband mit. "Diese Regeln gelten seit Jahren und sind allen Teilnehmern bekannt und werden ihnen vor jeder Veranstaltung mitgeteilt."
Eine mögliche Fortsetzung des Turniers in den noch ausstehenden Runden lehnte Carlsen danach ab. "Ich habe gar nicht über die Jeans nachgedacht. Irgendwann wurde es für mich eine Prinzipienfrage."
"Er hätte genug Zeit gehabt, sich umzuziehen", betonte FIDE-Boss Emil Sutovsky, "aber er hat sich leider entschieden, das nicht zu tun. Es ist bedauerlich."
Schnellschach-WM: Tag 1 eine "Katastrophe" für Carlsen - Auch sportlich lief es bei der Schnellschach-WM zuvor suboptimal für Carlsen. Nach dem ersten Tag lag er in der Tabelle gerade einmal auf dem 83. Platz. Überraschend verlor er gegen den erst 18 Jahre alten Denis Lazavik aus Russland.
In Carlsens norwegischer Heimat schrillten danach bereits die Alarmglocken. "Das ist eine Katastrophe", bilanzierte Schach-Experte Kristoffer Gressli beim Sender "NRK". Sein Kollege Torstein Bae erklärte: "Ein sehr enttäuschender Tag für Magnus Carlsen."
Carlsen gab sich nach dem Spiel gegen Lazavik am "NRK"-Mikrofon als fairer Verlierer, gratulierte dem Yougster zum Sieg: "Es war verdient. Er hat gut gespielt, viel besser als ich."