WELT
Welttag der Städte – am 31. Oktober
Baku, 31. Oktober, AZERTAC
Im Jahr 1900 lebten 1,6 Milliarden Menschen auf der Erde, heute sind es bereits 7 Milliarden. Davon leben derzeit 54 Prozent in Städten. Im Jahr 2030 soll es bereits 5 Milliarden Städter geben. Diese sogenannte Urbanisierung bringt jedoch auch Probleme mit sich. Städte bieten Möglichkeiten für eine nachhaltige Entwicklung, sind zugleich aber auch ein Risikolebensraum. Die Luft- und Umweltverschmutzung ist hier vergleichsweise höher als auf dem Land. Weitere Punkte, mit denen jede Stadt zu kämpfen hat, sind unter anderem: Abfall-, Wasserver- und -entsorgung, Versorgung mit Lebensmitteln und sauberem Trinkwasser, Bereitstellung von sanitären Einrichtungen, medizinische Versorgung, Arbeitslosigkeit, Kriminalität und Wohnungsknappheit. Die UN Generalversammlung möchte mit dem Welttag der Städte auf diese Probleme aufmerksam machen.
Stadträte benötigen für eine nachhaltige urbane Entwicklung viel Fingerspitzengefühl und eine durchdachte Strategie, um ihre Stadt zu einem zukunftsfähigen Lebensraum zu machen. Die Anzahl an Menschen wächst besonders in Megastädten rasant. Entwicklungs- und Schwellenländer stellt dieses Wachstum jedoch vor ein Problem. Diesen Ländern fehlen die finanziellen Mittel um den dortigen Menschen einen gewissen Lebensstandard, wie wir ihn kennen, zu bieten. Die Folgen sind unter anderem Wohnungsmangel, Unterversorgung mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Strom. Durch unzureichende Abwasserentsorgung entstehen häufiger Krankheiten. Aber nicht nur den Ländern, auch den Menschen, fehlt das Geld um sich einen gewissen Lebensstandard zu gönnen. Viele, die vom Land in die Stadt geflohen sind und sich hier ein besseres Leben erhofft haben, müssen ihr Dasein nun in den vorgelagerten Slums der Stadt fristen.
Doch auch Industrieländer haben Probleme mit dieser Überbevölkerung. Hier ist der Pro-Kopf-Verbrauch an Verkehrs- und Freifläche, Gewerbe-, Industrie- und Wohnfläche sowie der Wasser- und Energieverbrauch, im Gegensatz zu Städten der Dritten Welt wesentlich höher. Die Stadtplaner stehen vor weiteren Problemen wie größerer Flächenverbrauch, stark erhöhte Lärmbelästigung und mehr Unfälle, von der Luft- und Umweltverschmutzung ganz zu schweigen. Der Mietspiegel ist vor allem für Geringverdiener ein Problem. Da viele Wohnungen durch einen regelrechten Bauboom, im Preis steigen, können sich viele kaum noch eine Wohnung leisten. Armut droht urban zu werden.
Jede Stadt, egal ob arm oder reich, muss ihre Hausaufgaben machen, um ihren Einwohnern ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Die UN Generalversammlung möchte mit dem Weltstädtetag, die Aufmerksamkeit der Einwohner auch auf die Probleme ihrer eigenen Stadt sensibilisieren. Der Welttag fand 2014 das erste Mal statt und wird ab jetzt jährlich am 31. Oktober begangen.