WIRTSCHAFT
Apple meldet Milliardengewinn trotz Rückzahlung von Steuerschulden
Baku, 1. November, AZERTAC
Apple hat im vergangenen Quartal trotz der riesigen Steuernachzahlung in Irland einen Gewinn von 14,7 Milliarden US-Dollar erzielt. Der Umsatz des Konzerns stieg im Jahresvergleich um sechs Prozent auf 94,9 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Apple übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Mit 1,64 Dollar je Aktie lag auch der bereinigte Reingewinn über Markterwartungen. Der Absatz von iPads und Mac-Rechnern blieb dagegen ebenso hinter den Analystenprognosen zurück wie die Umsätze der margen- und wachstumsstarken Servicesparte. Zu Letzterer zählen AppleTV+ oder der App Store.
Der iPhone-Umsatz stieg mit dem Start des neuen Modells in den letzten Wochen des Quartals um 5,5 Prozent auf 46,2 Milliarden Dollar, wie AZERTAC unter Berufung auf Spiegel berichtete. Das iPhone ist das mit Abstand wichtigste Produkt für Apple. Auch die Erlöse im Geschäft mit Mac-Computern und iPad-Tablets legten zu.
Trotzdem wachsen aus Sicht von Finanzchef Luca Maestri die Bäume nicht in den Himmel. »Wir erwarten, dass der Gesamtumsatz des Unternehmens im Dezemberquartal im Vergleich zum Vorjahr im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen wird.» Analysten hatten bislang auf ein Plus von 6,7 Prozent gehofft.
Der Hauptgrund für den verhaltenen Ausblick ist die anhaltende Schwäche des Chinageschäfts. Dort leidet Apple unter harter lokaler Konkurrenz. Vor allem Huawei macht dem US-Konzern mit technisch hochwertigen Produkten das Leben schwer. Es bestehe das Risiko, dass dieser Abwärtstrend noch einige Zeit anhält, sagte Analyst Tom Forte von der Investmentbank Maxim. Alles hänge davon ab, wann die neuen »Apple Intelligence« genannten KI-Funktionen in diesem wichtigen Markt verfügbar seien.
Anders als andere Anbieter bündelt Apple seine künstliche Intelligenz (KI) nicht in einer separaten Software, sondern webt diese Technologie in Form neuer Funktionen in sein Betriebssystem ein. Deren Einführung erfolgt schrittweise, weshalb Experten befürchten, dass einige Nutzer den Wechsel auf die neue iPhone-Generation hinauszögern. So müssen sich beispielsweise europäische Anwender gedulden, bis mögliche Unvereinbarkeiten der Apple-KI mit hiesigen Technologiegesetzen geklärt sind.
Die Apple-Aktie sank im nachbörslichen US-Handel zeitweise um rund ein Prozent.