WIRTSCHAFT
Armutsquote in Argentinien steigt auf rund 53 Prozent
Baku, 27. September, AZERTAC
Angesichts einschneidender Kürzungen von Sozialprogrammen und einer schleppenden Wirtschaft nimmt die Armut in Argentinien weiter zu. 52,9 Prozent der Bevölkerung des südamerikanischen Landes lebten im ersten Halbjahr unter der Armutsgrenze, wie die staatliche Statistikbehörde Indec mitteilte. Im zweiten Halbjahr des vergangenen Jahres waren es noch 41,7 Prozent gewesen. Der Anteil der Bevölkerung, die in extremer Armut lebt, stieg von 11,9 auf 18,1 Prozent.
Argentiniens rechtslibertärer Präsident Javier Milei hat seit seinem Amtsantritt Ende vergangenen Jahres eine Reihe von Sozialprogrammen und Subventionen gekürzt. Zudem wurden zahlreiche Beschäftigte des öffentlichen Dienstes entlassen.
Gleichzeitig steckt das einst reiche Land in einer schweren Wirtschaftskrise. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) rechnet für das laufende Jahr mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um vier Prozent – der schlechteste Wert aller G20-Länder der führenden und aufstrebenden Wirtschaftsmächte.
Für dieses Jahr konnte Argentinien seine Prognose jedoch deutlich verbessern. Statt der angekündigten 3,9 Prozent schrumpfte die Wirtschaft nur um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Inflation und Staatshaushalt konnte Miliei bereits stabilisieren.
„Der Juli könnte einen Wendepunkt markieren“, sagte Federico González Rouco, Ökonom bei Empiria Consultores. Ruco hatte aufgrund von Lohnsteigerungen, einer Aufwertung des Wechselkurses und mehr Arbeitstagen ein höheres Wirtschaftswachstum als im Vormonat prognostiziert.
„Die Frage ist, was im August passieren wird. Wir werden sehen, ob diese Verbesserung anhält oder nicht. Die ersten Daten für August – es ist noch sehr früh – sind nicht schlecht, was bereits positiv ist.“