WIRTSCHAFT
Chinas Banken vergeben zu Jahresbeginn neue Kredite auf Rekordniveau
Baku, 9. Februar, AZERTAC
In China haben die Banken zu Jahresbeginn neue Kredite in Rekordhöhe ausgereicht und damit Impulse zur Konjunkturerholung gesetzt. Die Geldhäuser vergaben im Januar neue Darlehen in der Landeswährung im Gesamtvolumen von umgerechnet rund 634,5 Milliarden Euro, wie aus Daten der Notenbank hervorgeht. Dies ist mehr als das Vierfache des im Dezember ausgereichten Kreditvolumens.
Die Finanzinstitute sind bei der Vergabe üblicherweise zu Jahresbeginn besonders aktiv, um sich möglichst früh Marktanteile und Premiumkunden zu sichern. Dennoch überraschte das hohe Vergabevolumen im Januar selbst Fachleute. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten lediglich mit einer Summe von umgerechnet 581 Milliarden Euro gerechnet.
Die Volksrepublik hat seit dem Ende der Corona-Eindämmungsmaßnahmen Ende 2022 Schwierigkeiten, an die starke Konjunktur von vor der Pandemie anzuknüpfen. Um die Wirtschaft zu stützen, hat die Zentralbank erst jüngst den Reservesatz für Geschäftsbanken (RRR) gesenkt - und zwar um einen halben Prozentpunkt. Damit wurden rund eine Billion Yuan (umgerechnet rund 128 Milliarden Euro) an Liquidität für das Finanzsystem freigesetzt. Die Wirtschaftslenker in Peking haben angekündigt, die Konjunktur weiter zu stützen. Die Zentralbank will mit einer flexiblen Linie die Inlandsnachfrage ankurbeln und gleichzeitig die Preisstabilität wahren, wie AZERTAC unter Berufung auf Spiegel berichtete.
In der Volksrepublik sind die Preise zu Jahresbeginn so stark gefallen wie seit über 14 Jahren nicht mehr und schüren damit Sorge vor einer konjunkturschädlichen Deflation. Die Wirtschaft wuchs im Jahr 2023 um 5,2 Prozent und erreichte damit zwar das von der Führung ausgegebene Ziel. Doch die Erholung verlief weitaus holpriger als von vielen Experten erwartet. Die sich verschärfende Immobilienkrise und die Zurückhaltung der Konsumenten lasten allerdings auf den Aussichten für das laufende Jahr.