WIRTSCHAFT
Chinas Wirtschaft soll in diesem Jahr nur noch langsamer wachsen
Baku den 5. März, AZERTAC
Regierungschef Li Keqiang will den nachlassenden Schwung der Wirtschaft für einige Kurskorrekturen nutzen. Umweltschutz soll künftig stärker im Mittelpunkt stehen - und der Kampf gegen die Korruption.
Chinas Wirtschaft soll in diesem Jahr nur noch langsamer wachsen. Zum Auftakt der diesjährigen Plenarsitzung des Volkskongresses schraubte Regierungschef Li Keqiang am Donnerstag in Peking das Wachstumsziel auf „etwa sieben Prozent“ herunter.
Im Vorjahr war die zweitgrößte Volkswirtschaft der Erde mit 7,4 Prozent schon so langsam wie seit 24 Jahren nicht mehr gewachsen. „Das Wachstumsziel von schätzungsweise sieben Prozent berücksichtigt, was notwendig und was möglich ist“, sagte der Premier in seinem Rechenschaftsbericht vor den knapp 3000 Delegierten.
Die Inflationsrate solle rund drei Prozent betragen. Die Wirtschaft stehe in diesem Jahr vor größeren Schwierigkeiten als 2014, der Druck auf sie wachse, sagte Li. So müssten die Überkapazitäten der Industrie verringert werden. In diesem Jahr sollten zudem mehr als zehn Millionen neue Stellen geschaffen werden. Die Arbeitslosenquote dürfe 4,5 Prozent nicht übersteigen.
Militärausgaben steigen - In seiner Wirtschaftspolitik strebt Li Keqiang eine „gesunde und ausgeglichene Entwicklung“ durch Reformen und eine Transformation des Wachstumsmodells an. Ziel sei ein „qualitatives, effizientes und nachhaltiges Wachstum“, sagte der Ministerpräsident.
Li sagte der Korruption in dem Schwellenland den Kampf an. Ihr müsse der Nährboden entzogen werden. Auch gegen die Umweltverschmutzung will der Ministerpräsident vorgehen. Sie belaste die Lebensqualität der Menschen erheblich.
Der Zuwachs im Verteidigungshaushalt fällt mit 12,2 Prozent niedriger aus als im Vorjahr. Wegen der Inselstreitigkeiten im Ostchinesischen und Südchinesischen Meer sehen Chinas Nachbarn die Aufrüstung mit Sorge.