WELT
Finnlands Ministerpräsidentin Sanna Marin plädiert für viertägige Arbeitswoche mit sechs Stunden
Stockholm, 6. Januar, AZERTAC
Finnlands neue Ministerpräsidentin Marin, 34, erobert mit einer erstaunlichen Forderung die Schlagzeilen. Sie möchte, dass Angestellte viel weniger arbeiten als bisher. Ihre Begründung ist simpel.
Nachdem sie eine der jüngsten Regierungschefinnen der Welt geworden ist, tritt Sanna Marin aus Finnland für das Konzept einer viertägigen Arbeitswoche und eines sechsstündigen Arbeitstages ein, wie das schwedische Büro von AZERTAC berichtet .
Anlässlich des 120-jährigen Bestehens der Sozialdemokratischen Partei (SDP) in Turku forderte Marin gemeinsam mit ihrer Koalition einen Testlauf für eine solche kürzere Arbeitswoche. Marin führt eine Fünf-Parteien-Koalition der Mitte und der Linken an. Die 34-Jährige ist Mutter eines Kindes.
“Ich glaube, die Menschen haben es verdient, mehr Zeit mit ihren Familien, Angehörigen, Hobbys und anderen Aspekten des Lebens wie der Kultur zu verbringen. Dies könnte der nächste Schritt für uns im Berufsleben sein“, sagte Marin demnach. Ihr Vorschlag sei von der 32-jährigen Bildungsministerin Li Andersson, Chefin der Linksbündnis-Partei, sofort mit Begeisterung aufgenommen worden.
Der lediglich sechsstündige Arbeitstag ist bereits Realität in Finnlands Nachbarland Schweden.
Bevor Marin Premierministerin wurde, war sie Verkehrsministerin. Schon damals plädierte sie für weniger Arbeitstage in der Woche, um die Produktivität der Mitarbeiter zu verbessern.