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Klitschko-Comeback nimmt offenbar Fahrt auf

Baku, 4. Februar, AZERTAC
Spekulationen über ein Comeback von Schwergewichts-Legende Wladimir Klitschko wabern seit Monaten durch die Boxwelt. Einem Bericht zufolge denkt der 48-Jährige ernsthaft darüber nach, wieder in den Ring zu steigen. Die Quelle der jüngsten Meldung lässt aufhorchen.
Dass in Wladimir Klitschko Comeback-Gedanken keimen, ist nichts Neues. Schon Ende November berichtete die "Daily Mail" von Verhandlungen des langjährigen Weltmeisters mit IBF-Champion Daniel Dubois über einen Kampf am 22. Februar.
Nach Informationen von sport.de plante Klitschko damals tatsächlich definitiv mit seiner Ring-Rückkehr nach fast acht Jahren Pause.
Ein möglicher Deal platzte allerdings, weil die saudischen Veranstalter um Box-Mogul Turki Al-Sheikh ein sportliches Desaster à la Mike Tyson fürchteten, der kurz zuvor seinen Zirkuskampf gegen Influencer Jake Paul verloren hatte.
Al-Sheikh erteilte der Idee eines Klitschko-Comebacks kurz darauf freilich mitnichten eine Absage. Während des Kongresses des Weltverbandes WBC in Hamburg Anfang Dezember rief er Klitschko auf, die Handschuhe wieder zu schnüren.
Schon zuvor hatte Al-Sheikh von einem Revanchekampf Klitschkos gegen Tyson Fury geträumt - der dann allerdings erneut Oleksandr Usky unterlag. Es sei ein "Traum", Klitschko die Chance zu geben, der älteste Schwergewichts-Weltmeister der Geschichte zu werden, sagte er.
Den Rekord hält George Foreman, der sich 1994 mit 45 Jahren zum Meister aller Klassen krönte. Klitschko wird im März 49 Jahre alt. Seinen letzten Kampf bestritt er im April 2017, als er in London gegen Anthony Joshua durch Technischen K.o. in Runde elf verlor. Zwei Jahre zuvor hatte er die Schwergewichts-Krone an Fury verloren.
Boxen: Klitschko gegen den Sieger aus Dubois vs. Parker? - Die Box-Bibel "The Ring" berichtet nun, Klitschko denke weiterhin "ernsthaft" an ein Comeback, um die Foreman-Marke zu knacken. Den Rekord hat Klitschko in den Jahren nach seinem Rücktritt immer wieder als mögliches Ziel genannt.
Interessant am neusten Klitschko-Bericht ist die Quelle. "The Ring" ist seit kurzem in Besitz von Al-Sheikh, hängt damit sozusagen direkt am Informationstropf.
Ein Kampf Klitschkos gegen seinen ukrainischen Landsmann und WBA/WBC/WBO-Champion Oleksandr Usyk gilt als ausgeschlossen. Möglich, dass der Altmeister den Sieger des Duells zwischen IBF-Champion Dubois und Joseph Parker (22. Februar) herausfordert.,
Für einen direkten WM-Kampf müsste allerdings der Verband IBF mitspielen und seine eigenen Regeln brechen. Normal darf nur ein in den Top 15 der IBF-Rangliste geführte Boxer gegen den Weltmeister kämpfen.
Denkbar, dass Klitschko über die Al-Sheikh-Schiene eine Art "Sondergenehmigung" einreicht und seine neuneinhalbjährige Ära als IBF-Weltmeister von 2006 bis 2015 anführt. Länger als "Dr. Steelhammer" saß bei der IBF kein Schwergewichtler auf dem Thron.