LaLiga-Präsident warnt vor Champions League

Baku, 11. Februar, AZERTAC
Javier Tebas, Chef des spanischen Ligaverbands, hat deutliche Kritik an der Champions League geübt und sieht Europas Königsklasse als große wirtschaftliche Bedrohung für die nationalen Ligen an.
"Wir wohnen gerade der Erschaffung einer Oligarchie von Klubs bei", sagte der 62-Jährige im Interview mit der Süddeutschen Zeitung (Dienstagsausgabe): "Die Schere zwischen einigen wenigen großen Klubs und den kleineren Vereinen geht immer weiter auf."
Seine Sorgen über die wirtschaftlichen Auswirkungen des neuen Formats der Champions League seien groß. "Wenn das so weitergeht, wird die Schere zwischen Teilnehmern und Nicht-Teilnehmern noch weiter aufgehen, mit schweren Auswirkungen auf die nationalen Ligen. Auch durch die Klub-WM", sagte Tebas: "Dort wird es für die Vereine, die ohnehin schon mehr Geld bekommen, noch einmal Dutzende Millionen Euro obendrauf geben." Dies sei Geld, das nicht der "Fußball-Industrie" zugutekomme, "sondern letztlich nur den Fußballern einen neuen Ferrari bezahlt, die schon fünf haben".
Kleine Klubs leiden - Leidtragende seien die kleineren Klubs, die auf die nationalen TV-Erträge angewiesen seien. "Man kann jetzt schon eine Kannibalisierung bei den TV-Rechten beobachten, die der Champions League zuzuschreiben sind", sagte Tebas: "Schauen Sie in die Niederlande oder nach Belgien, wo die Erlöse gleich um 20 Prozent zurückgingen. In Italien waren es zehn Prozent. Deutschland hat seine Einnahmen gerade einmal halten können, aber wenn Sie die Inflation einrechnen, war es weniger. England ebenfalls. Die UEFA hingegen? Hat ihre Champions-League-Einnahmen steigern können."