WELT
Papst Franziskus beginnt Heiliges Jahr
Baku, 25. Dezember, AZERTAC
Bei der Christmette zu Heiligabend hat Papst Franziskus die seit mehreren Jahren verschlossene Heilige Pforte des Petersdoms geöffnet. Damit hat das Heilige Jahr der katholischen Kirche offiziell begonnen.
Während der symbolträchtigen Zeremonie klopfte der 88 Jahre alte Franziskus im Rollstuhl sitzend mehrmals an die schwere Bronzetür, woraufhin Helfer diese öffneten.
Der wegen eines schweren Knieleidens auf einen Rollstuhl angewiesene und gesundheitlich angeschlagene Franziskus saß zuvor vor der Schwelle der Tür und verharrte für einen Moment im stillen Gebet. Nachdem die Tür geöffnet worden war, wurde er über die Schwelle in den Petersdom gefahren.
Erstmals Heilige Pforte in einem Gefängnis - Die katholische Kirche feiert in der Regel alle 25 Jahre ein sogenanntes Heiliges Jahr, auch Jubeljahr genannt. 2015 hatte Franziskus ein außerordentliches Heiliges Jahr der Barmherzigkeit zum 50. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Vatikanischen Konzils ausgerufen.
Nach katholischem Verständnis können Gläubige während eines Jubeljahres durch Gebet und Buße einen Ablass ihrer Sünden erlangen. Dazu gehört auch die Wallfahrt nach Rom sowie das Durchschreiten Heiliger Pforten.
Bis zum 5. Januar stehen insgesamt fünf solcher Öffnungen Heiliger Pforten im Kalender des Papstes. Erstmals wird es eine Heilige Pforte in einem Gefängnis geben. Das Heilige Jahr 2025 endet offiziell am 6. Januar 2026. Bis dahin erwartet Rom Dutzende Millionen Besucher.
Weihnachtsbotschaft am ersten Weihnachtstag - Nach der Christmette an Heiligabend verliest der Papst am ersten Weihnachtstag seine traditionelle Weihnachtsbotschaft. Vom Balkon des Petersdoms aus wird das Oberhaupt von etwa 1,4 Milliarden Katholiken den Segen „Urbi et Orbi“, also der Stadt und dem Erdkreis, spenden.
Es wird erwartet, dass der Pontifex in seiner Ansprache die Kriege und Konflikte auf der Welt verurteilen und an das Leid der Menschen erinnern wird. Das Weihnachtsfest steht dieses Jahr unter dem Eindruck der Kriege in Nahost und in der Ukraine. Auf dem Petersplatz werden Zehntausende Gläubige erwartet.