WELT
Mehr als 46 Grad Celsius im Westen Kanadas und der USA
Baku, 29. Juni, AZERTAC
Der Westen Kanadas und der Nordwesten der USA werden von einer extremen Hitzewelle heimgesucht. In der Ortschaft Lytton in der kanadischen Provinz British Columbia wurde am Sonntag die Rekordtemperatur von 46,1 Grad Celsius gemessen. Dies ist die höchste Temperatur, die jemals in Kanada verzeichnet wurde, wie das Umweltministerium des Landes mitteilte.
Mehr als 40 Grad wurden am Wochenende in ganz British Columbia gemessen. Die zuvor höchste gemessene Temperatur in Kanada betrug 45 Grad Celsius und war im Juli 1937 in zwei Städten der Provinz Saskatchewan verzeichnet worden.
Das Umweltministerium gab wegen der extremen Hitze Warnungen für British Columbia und die Provinz Alberta sowie für Teile von Saskatchewan, Yukon und der Northwest Territories heraus. Die Hitze werde die ganze Woche andauern, hieß es. Die Temperaturen würden 10 bis 15 Grad über den Normalwerten liegen.
“Gefährliche Hitzewelle“ - Eine ähnliche Warnung vor einer “gefährlichen Hitzewelle“ veröffentlichte der nationale Wetterdienst der USA für die nordwestlichen Bundesstaaten Washington und Oregon. Für Montag wurden dort Rekordwerte in den Großstädten Seattle und Portland erwartet. Der Wetterdienst der Stadt Spokane im Bundesstaat Washington vermeldete bereits am Sonntag Rekordtemperaturen. Temperaturen von 100 Grad Fahrenheit entsprechen Werten von etwa 38 Grad Celsius.
Als besonders gefährlich gilt die Hitzewelle, weil sie die USA so großflächig erfasst und so lange andauert. Vielerorts soll es auch nachts nicht kühler als 20 Grad Celsius werden. Für ältere und kranke Menschen stellt dies eine enorme gesundheitliche Belastung dar.
Mit der Hitze geht zudem eine erhöhte Waldbrandgefahr einher. Gerade Hitzegewitter, bei denen keine nennenswerten Mengen Regen fallen, könnten neue Brände entfachen. In mehreren Bundesstaaten brennt es schon jetzt.
Die Hitzewelle ist auf ein aktuelles Hochdruckgebiet zurückzuführen, das sich über dem Westen der USA ausbreitet. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hegen aber keinen Zweifel: Es ist der menschengemachte Klimawandel, der Extremwetterereignisse häufiger werden lässt.
Diese Haltung stützen auch Erkenntnisse einer neuen Studie der Texas A&M University und anderer Forschungseinrichtungen: Demnach hängt die Tatsache, dass Stürme und Gewitter in der Ebene der Great Plains in den vergangenen Jahren an Häufigkeit und Intensität zugenommen haben, eindeutig mit Klimaveränderungen zusammen. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse in der Zeitschrift “Nature Geoscience“.