GESELLSCHAFT
Warum Schlafentzug gegen Depressionen hilft
Baku, den 8. Oktober (AZERTAG). Während viel Bettruhe bei einigen Krankheiten wahre Wunder bewirken kann, hilft ein ausgedehnter Schlaf bei Depressionen nicht - im Gegenteil.
Depressive fühlen sich oft müde und kraftlos. Doch viel Schlaf hilft ihnen nach Ansicht des Psychiaters Ulrich Hegerl nicht. In Therapien könne ein kontrollierter Schlafentzug die Stimmung der Patienten sogar kurzfristig stark verbessern.
Im Schlaflabor werden die Betroffenen dazu nach wenigen Stunden geweckt und bis zum nächsten Abend wach gehalten. Damit unterbrechen die Forscher den gestörten Nachtschlaf der Depressiven und verhindern, dass sie beispielsweise stundenlang wach liegen. Am nächsten Tag fühlten sie sich deshalb deutlich besser.
Einen bestimmten Auslöser wie Stress gibt es ihm zufolge nicht. „Das Leben bietet ununterbrochen Gelegenheiten, depressiv zu werden“, sagte der Experte.